CH-Schluss: SMI steigt – Guter Start in US-Berichtssaison

Der SMI kletterte am Nachmittag kurzzeitig sogar über die Marke von 6’300 Punkten. Der Start in die US-Berichtssaison sei mit den Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa vielversprechend ausgefallen, erklärte ein Händler. Alcoa hatte am Montag nach US-Börsenschluss sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertroffen. Die am Dienstagabend anstehenden Zahlen des Chipherstellers Intel dürften jedoch aussagekräftiger sein, so der Händler weiter. Insgesamt hätten aber die Alcoa-Zahlen schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und die Ratingabstufung für Portugal durch Moody’s gut absorbiert.

Der SMI schloss um 1,13% deutlich höher auf 6’298,59 (Tageshöchst: 6’307) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,44% auf 967,30 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 1,13% auf 5’567,00 Punkte zu.

Zu den Gewinnern gehörten am Dienstag in erster Linie konjunkturabhängige Papiere. Die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont (je +3,1%) konnten stark zulegen, aber auch Titel wie Holcim (+2,7%), Clariant (+2,6%) oder Lonza (+3,1%) waren weit vorne in der Tabelle der Blue Chips zu finden.

Lonza konnte mit dem US-Biopharma-Unternehmen Human Genome Sciences (HGS) einen Vertrag zur kommerziellen Lieferung des Wirkstoffs Benlysta abschliessen. Analysten werteten die Ankündigung als Pluspunkt für Lonza. Das Unternehmen dürfte vor allem mittelfristig von dieser neuen Liefervereinbarung im Bereich Biopharmazeutika profitieren, hiess es.

Die Titel des Warenprüfers SGS legten mit 3,8% bei den Blue Chips am stärksten zu. SGS wird am Donnerstag traditionell als erstes SMI-Unternehmen die Zahlen zum ersten Halbjahr vorlegen. Diverse Bankhäuser haben im Vorfeld dazu das Kursziel für die Aktie erhöht.

ABB kletterten um 2,1% auf 19,65 CHF. Die Kurszielsenkung durch die Analysten der Citigroup auf 25 von 26,30 CHF hatte wenig Einfluss. Das Rating wurde mit «Buy» bestätigt. Die zuletzt getätigten Übernahmen dürften sich auf lange Sicht auszahlen, so die Begründung.

Die Grossbankentitel von UBS (+2,1%) und CS (+1,2%) gewannen unterschiedlich stark dazu. Das Thema Stresstests für Banken der Eurozone dürfte hier bestimmend bleiben. Die Gewinne der Index-Schwergewichte Novartis und Nestlé (je +0,9%) sind in den letzten Stunden des Handels teilweise abgebröckelt, die Roche-Genussscheine rutschten mit minus 0,5% gar in die Verlustzone.

Am Montagabend hatte die Kosmetikherstellerin L’Oréal, an der Nestlé eine substanzielle Beteiligung hält, mit den Umsatzzahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen. Dies sei jedoch in erster Linie auf positive Wechselkurseffekte zurückzuführen, meinten Analysten. Das bereinigte Umsatzwachstum habe die Erwartungen dagegen verfehlt.

Die Aktien des in die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko verwickelten Ölbohrkonzerns Transocean gewannen 1,1%. Die volatilen Transocean legten phasenweise um rund 5% zu, ehe die Kursgewinne am Nachmittag in Kürze fast ganz wegbrachen. Händler sahen dafür allerdings keine fundamentalen Gründe.

Nebst Roche gaben im SMI/SLI nur noch Sonova (-0,4%) und Synthes (-0,3%) nach. Hier könnten Gewinnmitnahmen zu den Kursverlusten geführt haben. Beide Titel hätten seit Monatsbeginn kräftig zugelegt, hiess es.

Im breiten Markt standen Partners Group (+2,1%) im Fokus. Der Vermögensverwalter hatte im ersten Halbjahr einen deutlich höheren Neugeldzufluss gemeldet, als im Markt erwartet worden war. Auch wurde die Neugeld-Zielsetzung für das Ganzjahr erhöht.

Addex (Aktie +10,3%) haben von guten vorklinischen Testergebnissen für das Produkt ADX71943 in einem Osteoarthrose-Schmerzmodell berichtet und im Markt damit Parnerschafts-Fantasien geweckt. (awp/mc/gh)

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