CH-Schluss: Solides Plus – SMI streift erneut 6000er-Grenze

Die Märkte würden weiter vor allem von freundlichen Unternehmensresultaten stimuliert, heisst es in Händlerkreisen. So überraschten etwa am Donnerstag unter den Schweizer Blue Chips der Versicherer ZFS und die Raffineriebetreiberin Petroplus positiv. Da auch nächste Woche wieder viele (Schweizer) Unternehmen ihre Halbjahreszahlen veröffentlichen werden, könnte die Hausse durchaus noch andauern, hiess es.


Das Blue-Chips-Barometer SMI avanciert bis zum Schluss um 0,95% auf 5’968,08 Punkte. Im Tageshoch kurz nach 13 Uhr konnte der SMI die Grenze von 6’000 zwar ganz knapp überschreiten, das Jahreshoch (6’002,24) vom vergangenen Montag schaffte er aber nicht ganz. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg 0,94% auf 898,79 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,88% auf 5’131,66 Punkte.


Positiv im Fokus standen die Valoren von ZFS (+1,2%), wenn auch die Gewinne zum Schluss deutlich abflachten. Der Erstversicherer hat im ersten Halbjahr zwar deutlich weniger als im Vorjahr verdient, die Markterwartungen damit aber dennoch übertroffen. Analysten zeigten sich vor allem von der starken Kapitalbasis und der weiter verbesserten Solvabilitätsquote beeindruckt. Da die Papiere in den vergangenen Monaten in ihrer Kursentwicklung deutlich hinter den anderen europäischen Erstversicherern zurückgeblieben seien, gebe es noch weiteres Kurspotential, meinten Händler.


Deutlich mehr zulegen konnten andere Finanztitel, vor allem Swiss Re (+3,3%). So profitierte der Rückversicherer etwa von einer Rating- und Kurszielerhöhung durch die UBS. Zudem haben auch Merrill Lynch und Goldman Sachs ihr Kursziel für die Papiere des Rückversicherers nach oben angepasst. Analysten meinten, auf den zweiten Blick sei das am Vortag veröffentlichte Ergebnis weitgehend positiv.


Bei den Banken waren UBS (+2,7%) nach einer positiven Kurszielanpassung durch die Experten der Citigroup gesucht. Julius Bär (+2,4%) und Credit Suisse (+2,1%) wurden ebenfalls stark gekauft.


Spitzenreiter unter den Blue Chips im SMI/SLI waren aber ganz klar die Aktien von Petroplus, die 14,6% zulegen konnten. Obwohl alle wichtigen Kennzahlen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres lagen, seien die Zahlen klar «besser als befürchtet» ausgefallen, hiess es am Markt. Vor allem auch der Ausblick habe überzeugt, so dass Deckungskäufe im grösseren Stil ausgelöst worden seien, hiess es.


Grössere Gewinne neben Petroplus und den Finanzwerten gab es auch noch für OC Oerlikon (+4,0%), Swatch (+2,1%) oder Givaudan (+1,3%). Nestlé (+1,3%) profitierten von guten Zahlen des Konkurrenten Unilever. Die Westschweizer werden am nächsten Mittwoch ihre Halbjahreszahlen kommunizieren.


Syngenta (+1,0%) hat vom Mitbewerber Monsanto für 160 Mio USD Aktivitäten im Bereich Saatgut gekauft. Dabei umfasse die Transaktion einen breiten Genpool für die Entwicklung und Züchtung von Hybrid-Sonnenblumensaatgut. Monsanto erzielte 2008 mit dem nun an Syngenta verkauften Bereich einen Umsatz von 75 Mio USD.


Am Schluss der Tabelle liegen die defensiven Werte Actelion (-1,8%) und Synthes (-1,0%). Novartis (-0,5%) verloren ebenfalls, obwohl der Pharmakonzern die EU-Zulassung für das Medikament Afinitor bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs erhalten hat. Das sei so erwartet worden, hiess es.


Im breiten Markt waren Cicor (+17,7%), APEN (+10,8%) und Micronas (+9,5%) die Spitzenreiter. Auf der anderen Seite der Tabelle waren u.a. COS (-7,0%), Affichage (-6,4%) oder Acino (-4,3%) zu finden. Lem gewannen nach Zahlen 1,8%, ADB dagegen verloren 1,1%. (awp/mc/pg/31)

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