Die Bankenwerte legten im späten Geschäft europaweit zu. Das zeige, dass die Auswirkungen der Subprime-Krisen nach den Abgaben der letzten Wochen eingepreist seien. In der Folge mauerte sich die UBS-Aktie von schwächsten zum stärksten SMI-Wert.
Um 17.30 Uhr schloss der Swiss Market Index (SMI) 89,07 Punkte bzw. 1,00% höher auf 9’022,55 Zählern. Der Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,08% auf 1’369,38 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) rückte um 0,91% auf 7’328,45 Zähler vor.
Die Aktien der Grossbank UBS schlossen nach einer veritablen Achterbahnfahrt 3% höher auf 64,50 CHF. Nach einer am Morgen ausgesprochenen Gewinnwarnung für das dritte Quartal tauchte der Valor in den ersten Handelsminuten um mehr als vier Prozent. Die UBS muss wegen der US-Hypothekenkrise 4 Mrd CHF abschreiben und erleidet im dritten Quartal einen Verlust von 600 bis 800 Mio CHF.
«Nun ist alles Schlechte auf dem Tisch. Die UBS und ihr neuer CEO Rohner haben, wenn schon, eher zu viel in die Abschreibungen reingepackt», sagte ein Händler. Nachdem in den letzten Wochen immer wieder von einer Krise des Finanzsystems die Rede war, hätten die UBS, die CS und die Citigroup heute mit ihren Ankündigungen Klarheit geschaffen. Vor allem sei aber ersichtlich geworden, dass von einer strukturellen Krise des Finanzsystems nicht die Rede sein könne.
CS gewannen nach Abgaben zum Auftakt 1,8% auf 78,70. CHF. Die Grossbank versuchte zwar noch vorbörslich mit der Ankündigung eines Drittquartalsgewinns von über 1 Mrd CHF die Wogen zu glätten, trotzdem sank der Valor deutlich ab. Im Vergleich zu den bisherigen Schätzungen sei dies trotzdem auch eine Gewinnwarnung, hiess es im Handel. Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär stiegen 3% auf 89,70 CHF.
Mit deutlichen Avancen zeigten sich auch die zyklischen Werte ABB (+2,7% auf 31,48 CHF), Clariant (+1,3% auf 14,50 CHF), Holcim (+1,1% auf 130 CHF) und Swatch (+2,6% auf 391,75 CHF). Adecco gewannen 0,7% auf 69,30 CHF.
Wenig Nachfrage erfreuten sich hingegen die defensiven Werte Novartis (+0,2% auf 64,40 CHF) und Nestlé (-0,1% auf 522,50 CHF), während Roche 0,8% auf 212,70 CHF vorrückten. Nobel Biocare sanken um 1,7% auf 309,75 CHF. Der neue CEO Domenico Scala liess in der Presse verlauten, dass das Unternehmen seine Reputation vor allem in den USA verbessern müsse.
Im breiten Markt legten Tornos um 1,9% zu. Der Drehmaschinenhersteller hat heute seine Strategie für die nächsten 5 Jahre vorgestellt, die von Analysten bezüglich Umsatzziel als positiv eingestuft wurde. Addex büssten hingegen 3,9% ein, da eine Phase-II-Studie für ein Medikament zur Raucherentwöhnung abgebrochen werden musste. (awp/mc/gh)
