CH-Schluss: Trotz US-Rezessionsängsten fester geschlossen

Der SMI ist kurz vor Handelsschluss im Sog der US-Börse sogar noch für kurze Zeit in die Verlustzone gerutscht, konnte aber in der Folge die Abgaben wieder wettmachen.


Die schwachen Konjunkturdaten würden einerseits Rezessionsängste wieder stärker in den Fokus der Anleger rücken, andererseits liessen die Zahlen die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen grösser werden, hiess es im Handel. Insgesamt verzeichneten die Aktien aber eine äusserst gut Woche.


Bis Börsenschluss gewann der SMI 0,76% oder 57,26 auf 7’573,49 Punkte dazu. Im Vergleich zur Vorwoche hat der SMI um 4,6% zugelegt. Der SLI stieg um 0,96% auf 1’164,15 Punkte, Der breite SPI rückte um 0,74% auf 6’227,36 Stellen vor.


UBS (+3,3% auf 33,46 CHF) rückten am Freitag einmal mehr in den Blickpunkt der Finanzgemeinde. Luqman Arnold, der ehemalige CEO der UBS, hat in einem Brief an den Verwaltungsrat «konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Bank» unterbreitet. Vor allem der Hinweis auf mögliche Verkäufe von Unternehmensteilen wurde an der Börse mit Kursavancen goutiert. Bis Börsenschluss büsste UBS allerdings einen Teil dieser Gewinne wieder ein. Das Plus von 15,5% im Wochenvergleich ist dennoch erwähnenswert.


Im Finanzsektor waren Swiss Life (+3,5% auf 294,50 CHF) noch gefragter. Die Nationalratskommission hat die im Ständerat vor den Wahlen gescheiterte Rentenkürzung in der Zweiten Säule wieder aufgegleist. Die Kommission setzt sich für eine schrittweise Senkung des BVG-Umwandlungssatzes ein. Diese soll aber nicht ganz so rasch erfolgen, wie vom Bundesrat vorgeschlagen.


ZFS (+1,8% auf 334,25 CHF) und Bâloise (+1,2% auf 104,00 CHF) würden nicht ganz so stark von dieser Rentenkürzung profitieren wie der reine Lebensversicherer Swiss Life. Dennoch legten auch diese Titel überdurchschnittlich zu.


Im SLI schlossen nur noch OC Oerlikon (+5,5% auf 402,00 CHF) fester als Swiss Life. Der Titel sei von Gerüchten bewegt worden, dass einige Shareholder ihren Anteil ausbauen wollten, meinten Händler.


Klar fester gingen auch Nobel Biocare (+2,9% auf 49,64 CHF), die gestern im Verhältnis 1:5 gesplittet wurden, aus dem Handel. Bei Syngenta (+2,4% auf 307,00 CHF) gab es nach den bereits gestern gut aufgenommenen Angaben zum Geschäftsverlauf heute weitere Anschlusskäufe.


Auf der Gegenseite erlitten die Chemieaktien Lonza (-1,8% auf 131,10 CHF) und Ciba (-1,6% auf 37,38 CHF) die grössten Abgaben bei den Bluechips. HSBC hat das Kursziel des Branchenkonkurrenten Lanxess reduziert und dafür höhere Rohstoffpreise und die Dollarabwertung angeführt. Die schwachen Arbeitsmarktdaten drückten auf Adecco, die um 0,8% auf 59,30 CHF nachgaben.


Givaudan schlossen – nach Startschwierigkeiten – um 1,2% höher auf 1’030,00 CHF. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat vorbörslich die Umsätze für das erste Quartal veröffentlicht und dabei mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen abgeschlossen.


Die Schwergewichte Nestlé (+0,1% auf 511,50 CHF) und Roche (-0,1% auf 190,00 CHF) lagen am Ende nahe den Vortagesständen. Novartis konnten mit 0,8% auf 52,40 CHF dagegen dazu gewinnen.


Im breiten Markt stehen Zehnder (-2,4%) und Warteck (-1,9%) nach Jahreszahlen unter Druck, notieren allerdings nicht mehr am Tabellenende. Zu Zehnder hiess es, die publizierten Ertrags- und Gewinnzahlen würden deutlich aufzeigen, dass die Gruppe unter einem sehr schwierigen Marktumfeld leide, welches sich über die nächsten Monaten nicht positiv ändern werde. (awp/mc/gh)

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