CH-Schluss: Über 5’000 Punkte nach starker Schlussrally

Nach weiteren US-Konjunkturdaten wurde dann aber eine Schlussrally ausgelöst; nach der Schlussauktion stand der SMI fast 1,8% höher. Händler verwiesen vor allem auf den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Die Daten würden zumindest auf eine Stabilisierung hindeuten, hiess es im Handel. Nach dem schwachen Einkaufsmanagerindex aus der Region Chicago vom Vortag, sei dies nicht unbedingt erwartet worden. Positiv wurden auch die Neuaufträge beurteilt. Diese dürften sich in den kommenden Monaten günstig auf die Industrieproduktion in den USA auswirken.


Am Schluss legte der SMI um 1,78% oder 87,47 Einheiten auf 5’014,9 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notierte um 2,17% höher auf 706,37 Zählern und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, legte um 1,62% auf 4’204,26 Punkte zu.


Die grössten Aufschläge verzeichneten bei Handelsschluss im SMI/SLI die Valoren von OC Oerlikon (+8,4% auf 39,46 CHF), Swiss Life (+8,2% auf 85 CHF) und der Credit Suisse (+5,9% auf 36,72 CHF).


Unter den Finanzwerten legten auch Julius Bär (+3,6% auf 29 CHF) und UBS (+4,3% auf 11,16 CHF) deutlich zu. Die Valoren der Grossbank profitierten von Personalneuigkeiten. CEO Oswald Grübel räumt auf und setzt dabei auf alte Garde von der CS. So wurde heute bekannt, dass er den früheren CS-Schweiz-Chef Ulrich Körner ab sofort zum neuen Group Chief Operating Officer und CEO des Corporate Centers ernannt hat. Analysten kommentierten diesen Entscheid wohlwollend.


Gesucht waren am Schluss auch wieder die Swisscom-Titel (+1,0% auf 323 CHF). Die Papiere profitierten von Aussagen des CFO der italienischen Tochter Fastweb. Dieser sagte in einem Interview mit AWP, dass der italienische Markt trotz den ungünstigen Wirtschaftsaussichten noch Raum für Wachstum biete. Er zeigte sich zudem optimistisch für das laufende Geschäftsjahr. Zudem stütze noch eine Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs auf 389 CHF.


Unter den weiteren SMI-Schwergewichten schlossen Nestlé (+1,6% auf 39,10 CHF) und Novartis (+1,0% auf 43,50 CHF) im Plus, während Roche (-0,3% auf 155,80 CHF) leicht tiefer aus dem Handel gingen. Das Unternehmen konnte zwar gleich zwei Erfolgen für das Medikament Avastin zur Behandlung von Hirnkrebs vermelden, die Papiere gaben aber trotzdem nach.


Zu den Verlierern im SMI/SLI gehörten bis zum Schluss auch Petroplus (-6,8% auf 14,93 CHF), nachdem die UBS den Titel auf «Sell» gesenkt und das Kursziel reduziert hat. Die Analysten verwiesen dabei auf die signifikanten Überkapazitäten im europäischen Raffineriesektor. Gleichzeitig hat auch Goldman Sachs das Kursziel gesenkt.


Abgaben gab es zudem auch noch bei Givaudan (-1,5% auf 581 CHF), Ciba (-0,4% auf 48,40 CHF) und Lonza (-1,1% auf 111,30 CHF). Für Letztere hat Goldman Sachs die Anlageempfehlung auf «Sell» gesenkt. Im Vergleich zum Sektor habe der Titel in den letzten Monaten eine deutlich bessere Performance ausgewiesen und scheine deshalb stark überbewertet, so die Analysten.


Im breiten Gesamtmarkt legten Micronas (+3,7%) deutlich zu, anfänglich gar bis zu 10%. Die Aktien profitierten vom Verkauf von Teilen der Konsumelektroniksparte an das US-Unternehmen Trident. Analysten bezeichneten die Transaktion als «sehr gut» für Micronas. (awp/mc/pg/33)

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