CH-Schluss: Überflieger Nestlé heben den SMI ins Plus

Die Ursache für die negative Stimmung orten Marktteilnehmer unverändert in den Unsicherheiten um die Kreditkrise in den USA. Im Moment würden einfach die Bewegungen der US-Leitbörse nachvollzogen, weshalb es hierzulande am Nachmittag zu einer kleinen Aufhellung der Situation kam.


Der SMI schloss um 17.30 Uhr 112,26 Punkte oder 1,31% höher auf 8’661,59 Stellen, Nestlé alleine hoben den Index um fast 169 Punkte an. Der 30 Titel umfassende SLI stand hingegen mit plus 0,47% 1’311,59 Stellen zurück, hier ist der Anteil von Schwergewicht Nestlé auf rund die Hälfte des Gewichts limitiert. Der breitere SPI gewann 0,98% auf 7’061,31 Zähler.


Nestlé erklimmten am Nachmittag ungeahnte Höhen und stiegen weiter: Am Ende standen die Valoren 9,5% höher auf 494,50 CHF, das Tageshoch stand bei 502 CHF. Der Ergebnisausweis habe im späten Geschäft auch viele angelsächsische Anleger angelockt, hiess es. Die vom weltgrössten Nahrungsmittelkonzern gezeigten Zahlen fielen deutlich über den Erwartungen aus. Analysten lobten vor allem das höher als erwartete organische Wachstum sowie die Verbesserungen bei der EBIT-Marge. Zu Käufen animierte das angekündigte Aktienrückkaufprogramm über die gewaltige Summe von 25 Mrd CHF.


Neben Nestlé waren auch die defensiven Roche (+0,6% auf 208,70 CHF), Swisscom (+1,5% auf 419,50 CHF) und Givaudan (+1,4% auf 1’064 CHF) gesucht.


Die Aktien von Novartis sanken um 0,2% auf 64,10 CHF, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Warnung zum Alzheimermedikament Exelon ausgesprochen hat. Den am Markt kolportierten Gerüchten, wonach die Basler ein Gebot für den deutschen Bayer-Konzern vorbereiten, wurde wenig Bedeutung beigemessen.


Verkauft wurden erneut die Finanzwerte, wie die Grossbankenaktien UBS (-0,4% auf 63,25 CHF) und CS (-1,4% auf 78,90 CHF). Für UBS haben nach der gestrigen Halbjahrespublikation verschiedene Bankhäuser ihre Kursziele zurückgenommen. Julius Bär (+1,4% auf 78,30 CHF) profitierten am Nachmittag von Umschichtungen aus den Universalbanken und rückten in die Gewinnzone vor.


Auch die Versicherer verzeichneten durchs Band Abgaben. ZFS sanken am Vortag der Ergebnispublikation 0,9% auf 325 CHF.


Am breiten Markt sanken Rieter um 1%, trotz ‹hervorragender› Halbjahreszahlen. Von Roll (+0,2%) knüpfen an ihre Vortagesgewinne an. Einer Voruntersuchungen der EBK sieht die Grossaktionärin von Finck laut eigenen Angaben gelassen entgegen. (awp/mc/pg)

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