CH-Schluss: Uneinheitlich – US-Zahlen stützen Zykliker

Beobachtern zufolge zeichneten die jüngsten US-Daten wie das BIP, der Einkaufsmanager Index Chicago oder der von der Universität Michigan ermittelte Index des Verbrauchervertrauens ein durchwegs positives Bild. Am Markt profitierten davon auch hierzulande die zyklischen Werte, während die defensiven Schwergewichte eher gemieden wurden. Die Abschläge in den Defensiven zogen den auch den SMI leicht ins Minus, während der SLI dank des begrenzten Einflusses der defensiven Schwergewichte mit leichten Aufschlägen schloss.


Bei Börsenschluss sank der SMI minim um 0,03% auf 6’440,72 Punkte, im Wochenvergleich resultierte ein Minus von 0,8%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann dagegen 0,24% auf 986,82 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) indes schloss kaum verändert bei +0,04% auf 5’570,19 Stellen.


Mit der roten Laterne schlossen im SMI/SLI Nobel Biocare (-3,6%), belastet von enttäuschenden Zahlen der US-Konkurrenz. Beobachtern zufolge zogen Anleger von den Ergebnissen negative Rückschlüsse auf den Zustand des Dentalimplantate-Marktes. Straumann aus dem breiten Markt brachen um 3,0% ein.


Deutlich im Minus schlossen auch GAM (-1,6%) und UBS (-0,8%), während sich Julius Bär (+0,7%) und CS (+0,1%) im Plus hielten. Die Assekuranzen trugen mit Swiss Life (+0,8%), Swiss Re (+0,7%), ZFS (+0,1%) und Bâloise (-1,2%) ebenfalls gemischte Vorzeichen.


Bei den defensiven Schwergewichten kamen nach der Publikation der US-Daten insbesondere Roche (-1,3%) unter Druck, während sich Novartis (unv.) und Nestlé (-0,2%) besser hielten.


Wie üblich in einem solchen Szenario waren dagegen zyklische Valoren wie Holcim (+2,5), Geberit (+1,6) und ABB (+1,4) deutlich gesucht. Bei den Avancen von Holcim wurde im Handel zudem von Umschichtungen zu Lasten der Papiere anderer europäischer Zementhersteller begründet. Am späteren Nachmittag erhielten die Titel zusätzlich Aufwind durch die Ratingagentur Fitch: die Experten haben ihren Ausblick für Holcim auf «stabil» erhöht und gleichzeitig das Kreditrating mit «BBB» bestätigt.


Rege gesucht waren auch Syngenta (+2,1%) und Givaudan (+1,6%). Letztere erhielten Rückenwind von einer Ratinghochstufung auf «Buy» durch Citigroup, gleichzeitig wurde das Kursziel erhöht. Bei Syngenta haben Deutsche Bank und Citigroup ihre Kaufempfehlung bestätigt.


Bei den Avancen von Synthes (+1,7%) verwiesen Händler auf enttäuschende Zahlen der US-Konkurrenz. Diese liessen vermuten, dass der Schweizer Orthopädiekonzern aufgrund seiner starken Marktstellung weitere Marktanteile gewonnen habe, hiess es.


Wenig verändert zeigten sich Richemont (-0,1%) und Swatch (+0,4%). Am Markt wurde davon gesprochen, dass der Luxusgüterkonzern Bulgari nach Zahlen Marktanteile an Richemont und Swatch verliere. Richemont tritt zudem einem Medienbericht zufolge über den Finanzinvestor Trilantic an den Brillenhersteller Rodenstock heran. Über ein solches Interesse war bereits spekuliert worden. Richemont-Chef Johann Rupert halte 49% an Trilantic, schreibt nun die FTD.


Im breiten Markt haussierten Rieter (+8,2%) nach Umsatzzahlen für 2009. Der Winterthurer Traditionskonzern hat zwar einen Einbruch erlitten, die Erwartungen der Analysten aber übertroffen. Die Talsohle dürfte im ersten Halbjahr durchschritten worden sein, hiess es von Unternehmensseite. Zahlen haben ferner StarragHeckert und Elma publiziert (beide ungehandelt).


Basilea (+5,4%) profitierten von einem Zwischenerfolg in der laufenden Phase-III-Studie für Isavuconazol. Inficon (-1,3%) wurden dagegen nach Bekanntgabe einer Übernahme im Bereich Gas-Chromatographie zurückgenommen. (awp/mc/pg/30)

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