CH-Schluss: Uneinheitlich – Zentralbanken-Liquiditätsspritze hilft

Die Zentralbanken der USA, der Eurozone, Kanadas, Grossbritanniens und der Schweiz hatten um 15.00 Uhr in einer konzertierten Aktion Massnahmen angekündigt, um den erhöhten Anspannungen am Geldmarkt entgegenwirken. Die Liquiditätsschübe halfen dem Markt, die als enttäuschend gewertete Leitzinssenkung der US-Notenbank vom Dienstagabend zu verarbeiten. Am morgen noch sorgte die Entscheidung der Fed, die Zinsen nur um 25 Basispunkte zu senken, für deutliche Kursverluste.


Das Blue Chips Barometer SMI schliesst 3,53 Punkte bzw. 0,04% tiefer auf 8’852,33 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,03% zu auf 1’345,23 Punkte zu, der Swiss Performance Index (SPI) stieg 0,04% auf 7’196,59 Zähler.


Mit Aufschlägen von +6,1% auf 11,15 CHF gingen Clariant erneut deutlich als Tabellenführer aus dem Handel. Wie bereits am Vortag hätten Übernahmespekulationen für teilweise panikartige Deckungskäufe gesorgt, hiess es im Handel. Die Spekulationen um ein Interesse von Lanxess an Clariant hatten zwar bereits im Sommer kursiert, waren am Dienstagabend jedoch wieder aufgekommen. Auch eine Empfehlung durch Julius Bär, die kurzfristig Raum für eine Höherbewertung bis auf 14 CHF sieht, dürfte gestützt haben.


Hinter Clariant gingen Richemont (+1,9% auf 78,95 CHF) und Holcim (+1,6% auf 129,00 CHF) klar fester aus dem Handel. Unter den Schwergewichten avancierten Nestlé (+0,8% auf 546,00 CHF) und Roche (+0,2% auf 205,30 CHF), wogegen Novartis (-0,5% auf 64,05 CHF) Terrain verloren.


Auch ABB (-1,2% auf 33,34 CHF) und Adecco (-0,5% auf 64,00 CHF) beendeten den Tag im negativen Terrain. Für den Arbeitsvermittler hatte die Credit Suisse das Rating und das Kursziel zurückgenommen.


Rege verkauft wurden auch die Banken- und Finanzwerte. Als belastend wurde am Markt die Gewinnwarnung der Bank of America eingestuft. Julius Bär verloren 1,4% auf 96,30 CHF und UBS 1,2% auf 56,25 CHF; Credit Suisse (+0,1% auf 71,80 CHF) gelangen dagegen im späteren Geschäft der Sprung in die Gewinnzone. UBS wurden noch immer durch die anfangs Woche erfolgte erneute Abschreibung im Zusammenhang mit ihrem Subprime Exposure belastet; zudem vermochte der gestrige Investorentag die Analysten nicht zu überzeugen.


Im SLI verliessen Actelion im Tagesverlauf das negative Kursterrain und schlossen mit Aufschlägen von 2,6% auf 53,95 CHF. Im Handel wurde auf Short-Eindeckungen im Vorfeld von Studienergebnissen zu einem Schlafmittel von GlaxoSmithKline und einer Empfehlung der von der EU-Gesundheitsbehörde für Letairis eingesetzten Kommission verwiesen.


Mit den grössten Gewinnen fielen im SLI aber Ciba (+4,5% auf 55,15 CHF) auf; die rote Laterne hielten dagegen OC Oerlikon (-1,7% auf 539,00 CHF).


Im breiten Markt verloren EG Laufenburg 3,5%, nachdem das Unternehmen vorbörslich die Zahlen für das Geschäftsjahr 2006/07 vorgelegt hatte. Das von Sondereffekten positiv geprägte Jahresresultat vermochte nicht zu überzeugen.


Für Von Roll (+0,4%) gab die Familie Von Finck ein Pflichtangebot bekannt. Die Offerte liegt bei 8,53 CHF pro Aktien. Das Angebot war zwingend geworden, da die Familie Mitte November weitere Aktien dazugekauft und somit die Schwelle von einem Drittel der Anteile überschritten hatte. (awp/mc/pg)

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