CH-Schluss: Unter Tageshoch im Plus – Clariant an Tabellenspitze

In den USA ist das von der Uni Michigan erhobene Konsumklima im August auf ein Vier-Monats-Tief gesunken, allerdings fiel der Rückgang weniger stark aus als befürchtet. Dass die Börsen weltweit dennoch mit Gewinnabgaben reagierten erklärte ein Beobachter damit, dass der Markt mit einer positiven Überraschung gerechnet habe. «Kurzfristig wurde hier mehr erwartet, weil auch die anderen Indikatoren nach oben überrascht haben», sagte der Beobachter.


Bei Börsenschluss gewann das Blue-Chips-Barometer SMI 0,69% auf 6’211,58 Punkte, bei einem Tages- und neuen Jahreshoch von 6’262,29 Punkten; im Wochenvergleich resultierte ein Plus von 1,2%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,05% auf 960,82 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,69% auf 5’346,00 Zähler.


Als grösste Gewinner schlossen unter den 30 SMI/SLI-Titeln Clariant (+5,9%). Die Titel profitieren laut Händlern davon, dass gleich zwei Bankinstitute ihre Kaufempfehlungen bestätigt haben. Zudem hat Merrill Lynch das Kursziel. Basis dazu sei die verbesserte Betriebsgewinnmarge, hiess es.


Mit an der Tabellenspitze notierten auch Swiss Re (+3,8%) und UBS (+3,1%). Sollte die gute Börsenstimmung anhalten, dürfte schon bald wieder die Marke von 20 CHF ins Visier genommen werden, meinten Händler zum Papier der Grossbank. Von den übrigen Finanzwerten waren Julius Bär (+2,3%), ZFS (+1,5%) und Swiss Life (+1,1%) besonders gefragt, während CS (+0,7%) durchschnittlich zulegten.


Baloise (-2,5%) hielten dagegen die rote Laterne im SMI/SLI; die UBS hat das Rating für den Erstversicherer nach dessen Veröffentlichung von Zahlen am Vortag auf «Neutral» zurückgenommen. Die Resultate seien insgesamt gesehen positiv ausgefallen, das Lebensversicherungsgeschäft habe aber enttäuscht, heisst es.


Deutlich im Plus lagen auch Petroplus (+2,8%), Syngenta (+2,8%) oder Logitech (+2,6%). Givaudan (+1,7%) wurden Experten zufolge unterstützt von einer Analysten-Präsentation vom Vortag, an der sich das Management dank starkem Fokus auf Innovation und Forschung als gut gerüstet für die Zukunft präsentierte.


Die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,1%), Roche (-0,1%) und Novartis (-0,2%) schlossen knapp behauptet.


Die grössten Abschläge gingen neben Baloise auf das Konto von Nobel Biocare (-1,7%) und Synthes (-1,0%). Auch OC Oerlikon (-0,9%) verbilligten sich deutlich. Im Handel wurde dabei auf einen Kommentar des für Helvea tätigen Analysten verwiesen, welcher beim Industriekonzern auch im laufenden zweiten Halbjahr mit einem Cash-drain rechnet.


Im breiten Markt glänzten Kudelski (+9,3%) nach Halbjahreszahlen. Der Umsatz blieb zwar hinter den Erwartungen zurück, EBIT und Reinergebnis lagen aber deutlich über den Schätzungen. Analysten sprachen von «überzeugenden Ergebnissen» oder einem «überraschenden Turnaround». Auch Vetropack (+7,9%) konnten sich nach Zahlen positiv in Szene setzen.


Stark verkauft wurden dagegen Schmolz- und Bickenbach (-5,9%). Der Stahlhersteller erlitt in der ersten Jahreshälfte einen Umsatzeinbruch und wies einen Verlust aus. Zahlen haben ausserdem u.a. Elma (unv.), Cicor (+1,7%), CPH (+2,1%), Unique (-2,1%) oder Warteck (+0,8) veröffentlicht.


Ansonsten waren vor allem zyklische Industrie-Titel wie Zehnder (+6,9%), AFG (+6,6%), Mikron (+6,1%), Georg Fischer (+5,6%), Cham Paper (+5,3%) oder Feintool (+4,8%) gesucht. (awp/mc/pg/28)

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