CH-Schluss: Verluste abgebaut – Neue Hoffnung auf Autoindustrie-Plan

Am Morgen belastete die Nachricht vom Scheitern der Rettungspläne für die US-Autoindustrie die Börsen weltweit. Ausserdem hatte sich der Chef der US-Bank JP Morgan sehr negativ zum Verlauf des vierten Quartals geäussert. Am Nachmittag brachten neue Äusserungen aus dem weissen Haus die Hoffnung zurück, dass den grossen US-Automobilfirmen doch noch von Regierungsseite geholfen wird. Die US-Regierung will dafür nun möglicherweise doch Mittel aus dem Banken-Hilfspaket einsetzen.


Der SMI büsste 93,68 Punkte oder 1,63% auf 5’636,17 Punkte ein. Im Wochenvergleich ergab sich dank des fulminanten Starts in die Woche dennoch ein Plus von 1,9%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 1,77% auf 795,97 Punkte nach und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,51% auf 4’633,2 Punkte.


Die grössten Verlierer kamen einmal mehr aus dem Finanzsektor, so landeten CS (-8,4% auf 29,50 CHF), UBS (-8,5% auf 14,41 CHF), Swiss Re (-5,0% auf 49 CHF) und Swiss Life (-3,8% auf 77,60 CHF) geschlossen am Ende der SMI-Tabelle.


Der Finanzsektor litt einerseits unter der Ankündigung der Bank of America, bis zu 35’000 Stellen abzubauen und andererseits von den negativen Äusserungen des J.P. Morgan-Chefs Jamie Dimon, welcher nebst dem November das ganze vierte Quartal überhaupt als hart bezeichnet. Zudem hatte die britische Bank HBOS den Markt mit neuen Hiobsbotschaften «beglückt». Die Belastungen durch notleidende Kredite und andere Abschreibungen hätten sich auf 8 Mrd GBP summiert, hiess es.


Ebenso deutlich oder noch deutlicher gaben aus dem SLI-Segment Kühne+Nagel (-7,5% auf 64,50 CHF) und OC Oerlikon (-6,5% auf 77,85 CHF) nach. Diese und andere Titel wurden von der Nachricht vom vorläufigen Scheitern des Rettungsplans für die Autoindustrie in den USA noch mehr belastet.


Aktien wie ABB (-3,2% auf 15,90 CHF) oder Georg Fischer (-1,1% auf 226,20 CHF) erholten sich bis zum Handelsende ein wenig. Auch Rieter (-1,5% auf 164,50 CHF), wie Georg Fischer stark von der Automobilindustrie abhängig, hatten einen schwachen Tag, welcher sich gegen den Abend aufhellte. Rieter wurden nebst der allgemein schwachen Stimmung von einem kritischen Artikel in der Tagespresse belastet, welche dem Konzern Finanzierungsprobleme nachsagte.


Fester gingen dagegen Roche (+0,6% auf 168,20 CHF) und Novartis (+0,1% auf 55,20 CHF) aus dem Geschäft. Beide warteten mit positiven Nachrichten zu verschiedenen Medikamenten auf.


Während Geberit (+2,2%), Givaudan (+3,1%) oder SGS (+3,5%) ebenfalls klar höher schlossen, beendeten Bâloise (+4,1% auf 78,45 CHF) die Woche als Tagessieger, getrieben von neu aufgekommenen Übernahmegerüchten.


Im breiten Markt verzeichneten Perrot Duval (-10,3%), Gottex (-9,9%) oder Cosmo (-9,5%) markante Rückschläge. Auch Panalpina (-7,9%) standen wie Kühne+Nagel unter starkem Abgabedruck.


Auf der anderen Seite fielen Calida (+11,0%) mit einer sehr guten Performance auf. Bell (+3,7%) wurden von positiven Aussagen des Finanzchefs gegenüber AWP gestützt. (awp/mc/gh/36)

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