CH-Schluss: Verluste – Finanzwerte drücken Leitindex ins Minus

In der Schweiz richteten die Anleger ihr Augenmerk zudem auf die beiden Blue Chip-Titel ZFS und Swisscom, die beide Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt hatten. Daneben überraschten OC Oerlikon mit einer Gewinnwarnung.


Der Swiss Market Index notierte bei Handelsschluss 1,48% tiefer oder um 108,34 Einheiten auf 7’194,50 Punkten. Der 30 Unternehmen umfassende gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor gar 2,02% auf 1’071,82 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) lag 1,40% tiefer auf 6’016,52 Punkten.


Nach den schlechten Nachrichten in den USA und dem damit verbundenen schwachen Abschneiden der US-Finanzwerten am Vortag, kamen auch die hiesigen Finanztitel unter Druck. UBS (-7,3% auf 20,98 CHF) und Credit Suisse (-5,4% auf 51,85 CHF) gehörten am heutigen Berichtstag zu den deutlichsten Verlieren. Etwas besser hielten sich Julius Bär (-4,2% auf 68,25 CHF).


Im SLI waren OC Oerlikon (-6,0% auf 261,75 CHF) im Fokus der Anleger. Der Technologiekonzern hatte vorbörslich eine Gewinnwarnung sowie Goodwillabschreibung in Höhe von 350 Mio CHF vermeldet. In der Anfangsphase verlor der Titel mehr als 10% (Tagestief 246,70 CHF). Analysten hatten zwar mit einer Prognosenreduktion gerechnet, da die Nachfrageabschwächung in den Bereichen Textil und Semiconductor dem Markt grundsätzlich bewusst waren. Hingegen wurde die Analysten-Gemeinde vom Ausmass überrascht. Die Bank Vontobel reagierte mit einer Kurszielsenkung auf 340 (420) CHF.


Unspektakulär zeigten sich hingegen die Aktien von ZFS (-1,3% auf 283,25 CHF). Der Versicherer hatte auf Gewinnstufe die Erwartungen der Analysten erfüllt. Positiv sei aber, dass es weiterhin keine Subprime-Anlagen beim Versicherer gebe, so ein Analyst. Händler verwiesen bei den Abgaben auf Gewinnmitnahmen. Die Aktie sei in den letzten Tagen ziemlich gut gelaufen, hiess es.


Die weiteren Assekuranzen schnitten schlechter ab. Swiss Re verloren bis zum Schluss 3,9% auf 68,20 CHF, Swiss Life 4,6% auf 272,50 CHF und Bâloise 2,3% auf 103,80 CHF.


Swisscom (-1,3% auf 356 CHF) konnten von den vorgelegten Zahlen nicht profitieren. Das Halbjahresergebnis lag beim Umsatz und auf Stufe EBITDA und EBIT zwar über den Erwartungen, verfehlte diese allerdings beim Reingewinn. Grund waren rund 75% vorzeitig aufgelöste langfristige Leasingvereinbarung für Teile der Festnetz- und Mobilfunknetzanlagen in Höhe von 99 Mio CHF.


An der Spitze des SMI/SLI standen Actelion (+2,2% auf 59,30 CHF) und Syngenta (+1,4% auf 284,50 CHF) aber auch Roche (+1,1% auf 187,40 CHF), Logitech (+0,2% auf 29,52 CHF) und Lonza (+0,3% auf 153 CHF) konnten zulegen. Novartis (-0,1% auf 61,85 CHF) und Nestlé (-0,1% auf 49,78 CHF) waren besser als der Durchschnitt.


Auch in der zweiten Reihe präsentierten Unternehmen ihre Zahlen zu den ersten sechs Monaten. Dabei fielen vor allem Rieter (+0,4%) mit einem Personalabbau von 15% sowie damit verbundenen Kosten von 225 Mio CHF auf. Die Bank Wegelin meinte, das Ergebnis scheine auf den ersten Blick «desaströs», lasse man jedoch die bereits verbuchten Sonderkosten weg, sei das operative Ergebnis weniger dramatisch.


Nach Zahlen deutlich zulegen konnten SHL (+10,3%), während Vontobel (-3,5%) Abschläge hinnehmen mussten. Tecan (-0,6%) und Schweiter (-1,5%) gingen ebenfalls mit Verlusten aus dem Handel. (awp/mc/pg/32)

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