CH-Schluss: Verluste – UBS und Schwergewichte belasten

Die Aktien des Luxusgüterherstellers brachen nach negativen Analysten-Kommentaren regelrecht ein.


Gemäss Marktbeobachtern verlief das Geschäft am Mittwoch in ruhigen Bahnen. Echten Verkaufsdruck habe es nicht gegeben, meinte ein Händler. Der Markt komme immer mehr zur Ruhe, nur wer wirklich noch handeln müsse, sei aktiv. Die privaten Investoren hätten ihre Bücher dagegen längst geschlossen und warteten auf das Jahresende.


Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr verlor der SMI 1,60% oder 93,65 Einheiten auf 5’751,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,78% auf 815,01 Zähler und der breite Swiss Performance Index um 1,33% auf 4’722,79 Punkte.


Von den SMI-/SLI-Valoren standen am Berichtstag Swatch (-5,7% auf 148,70 CHF) am stärksten unter Verkaufsdruck. Händler berichteten von teilweise aggressiven Abgaben aus dem Lager ausländischer Marktteilnehmer, ausgelöst von mehreren negativen Studien zum europäischen Luxusgütersektor. Dabei habe insbesondere eine Studie des US-Brokers Morgan Stanley für Aufsehen gesorgt; dessen Analysten haben die Gewinnprognose für die europäischen Luxusgüterhersteller um durchschnittlich 43% gesenkt. Richemont (+0,2% auf 21,72 CHF) standen ebenfalls lange deutlich unter Druck, erholten sich aber im späten Handel.


Mit am Tabellenende schlossen auch die Schwergewichte Nestlé (-2,4% auf 41,76 CHF) und Novartis (-2,9% auf 55,00 CHF). Minim besser hielten sich Roche (-1,0% auf 168,10 CHF); der Pharmakonzern hat vorbörslich mit verschiedenen positiven Studiendaten aufgewartet, darunter Daten zur Wirksamkeit von Mabthera bei der Behandlung wiederkehrender follikularer Leukämie sowie zu Herceptin, Xeloda und Avastin bei Brustkrebs.


Auch die Bankenwerte zählten zu den grössten Kursverlierern. Dabei wurden UBS (-2,3% auf 15,91 CHF) am stärksten verkauft, aber auch von Credit Suisse (-1,4% auf 32,70 CHF) und Julius Bär (-1,1% auf 38,56 CHF) trennten sich die Anleger.


Die Assekuranzen verliessen dagegen allesamt die Verlustzone im späteren Handel. ZFS schlossen dabei unverändert auf 245,10 CHF, Swiss Re (+1,8% auf 53,40 CHF), Swiss Life (+2,1% auf 81,05 CHF) und Baloise (+6,0% auf 77,50 CHF) lagen am Ende im Plus. Baloise wurden von Aussagen des CEO und Verwaltungsratspräsidenten Rolf Schäuble gestützt. Gemäss Schäuble will der Versicherer trotz des ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds und der Finanzkrise den Expansionskurs beibehalten.


Swisscom (-0,4% auf 354,00 CHF) schrieben unterdurchschnittliche Verluste. CEO Carsten Schloter sagte in einem Interview, er rechne für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz unter den angestrebten 12,3 Mrd CHF, das Betriebsergebnis dürfte aber mindestens 4,8 Mrd CHF betragen.


Die grössten Aufschläge sicherten sich beim Schlussgong OC Oerlikon (+9,5% auf 85,40 CHF), aber auch für Logitech (+3,2% auf 16,17 CHF) oder Geberit (+3,1% auf 113,30 CHF) gab es deutliche Avancen.


Am breiten Markt standen am Berichtstag die Autozulieferer unter Druck, einige konnten sich im Tagesverlauf aber ins Plus vorarbeiten. Angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds haben am Mittwoch Tornos (+1,7%), Dätwyler (-1,2%) und sia Abrasives (+0,1%) die Einführung von Kurzarbeit angekündigt.


Deutlich gesucht waren dagegen Schaffner (+6,5%). Das Unternehmen hat den Jahresabschluss 2008 publiziert und dabei die Erwartungen der Auguren getroffen. Analysten sprachen von einem «soliden» Ergebnis. Insbesondere der nach wie vor vielversprechende Ausblick stimme zuversichtlich.


Gekauft wurden auch Partners Group (+14,4%). Die Gruppe hat den Gewinn von zwei weiteren Vermögensverwaltungsmandaten in der Gesamtsumme von insgesamt 300 Mio CHF bekannt gegeben. Gemäss Aussagen ihres Executive Chairman, Alfred Gantner, rechnet die Gruppe im kommenden Jahr mit einem Neugeldzufluss von rund 4 Mrd CHF. (awp/mc/pg/31)

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