CH-Verlauf: Abgaben ausgebaut – Unsicherheit vor Arbeitsmarktbericht

Der Fokus sei auf den am Nachmittag mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht gerichtet, heisst es im Handel. Dementsprechend würden die Anleger sehr zurückhaltend agieren. Bereits im gestrigen US-Handel habe sich die Unsicherheit bemerkbar gemacht, als gegen Handelsende hin die Kurse eingebrochen sind. Ökonomen gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote in den USA im November unverändert auf 10,2% geblieben ist. Ausserdem dürfte die Beschäftigung um 125’000 Jobs zurückgegangen sein.


Bis um 12.05 Uhr verliert der SMI um 0,57% auf 6’407,56 (Tagestiefst: 6’397; Tageshöchst: 6’426) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,56% auf 978,87 nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,48% auf 5’510,25 Punkte.


Bei den Blue Chips stehen weiterhin einige Finanztitel unter Druck, nachdem die US-Konkurrenten am Vortag ebenfalls unter Abgaben gelitten haben. So verlieren Credit Suisse mittlerweile schon 2,7%. Händlern zufolge halten sich die Gerücht hartnäckig am Markt, wonach der CS im Zusammenhang mit der Dubai-Krise grössere finanzielle Konsequenzen drohen.


Schwächer tendieren bei den Finanzaktien aber auch GAM (-2,1%), Swiss Life (-0,9%) oder UBS (-0,8%).


Noch grösser sind die Abgaben bei Sonova (-2,7%), ohne dass es allerdings Unternehmensnachrichten gäbe. Petroplus verlieren 2,6%, Richemont 1,7% oder Holcim 1,5%.


ABB wurden von der UBS zwar auf die «Most Prefered List» genommen, verlieren aber dennoch um 0,7%.


Auch die defensiven Nestlé (-1,0%) können sich der Negativtendenz nicht entziehen. Dagegen steigen Novartis um 0,1% und Roche nach guten Studiendaten zu MabThera und Ocrelizumab um 0,4%.


Die deutlichsten Avancen verzeichnen im SMI/SLI aber Bâloise (+4,4%), die von der UBS auf «Buy» nach «Neutral» hochgestuft wurden. Die von Bâloise inzwischen widerlegte Meldung aus der «Financial Times Deutschland» zum Streit um den Finanzvertrieb OVB und um die Entflechtung des Deutschen Rings habe dagegen kaum einen Einfluss auf den Kurs, so ein Händler.


Adecco steigen um 0,4%. Die Konkurrentin Randstad hat sich zu der Entwicklung in verschiedenen Märkten positiv geäussert. Dabei ist laut Randstad der auch für Adecco wichtige US-Markt zum Wachstum zurückgekehrt.


Im breiten Markt klettern Gurit um 3,1% in die Höhe. Gurit hat den neuseeländischen Bootsbau-Spezialisten High Modulus übernommen und stärkt so die Position im Marine-Geschäft. Marktbeobachter begrüssen die Akquisition des Mitbewerbers und begrüssen den Schritt aus strategischer Sicht als auch in Sachen Timing.


Swisslog legen um 4,8% zu, nachdem in Norwegen ein Grossauftrag für das Design und die Implementierung eines neuen Verteilzentrums des Milchverarbeiters Tine BA gewonnen wurde. Der Auftrag sei vielversprechend, hiess es am Markt. (awp/mc/pg/18)

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