CH-Verlauf: Dank Pharmawerten im Plus – auch Lonza top

Die Volumina seien entsprechend gering. Die Unsicherheit sei weiterhin sehr gross, da seit einigen Tagen ein Rückschlag erwartet werde. Entsprechend stagniere die Bärmarktrally, so der Händler weiter. Im weiteren Verlauf könnten allenfalls neue Konjunkturdaten aus den USA für Impulse sorgen, grössere Kursbewegungen werden am Markt aber nicht erwartet.


Bis um 12.00 Uhr gewinnt das Blue-Chips-Barometer SMI 0,63% auf 5’518,23 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,29% auf 846,32 Zähler und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) um 0,55% auf 4’761,33 Punkte.


Novartis (+4,3%) und Roche (+1,4%) profitieren weiter von den wieder aufgekeimten Diskussionen um die Schweinegrippe. So hat die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstagabend die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt und dabei die höchste Gefahrenstufe sechs ausgerufen. Novartis hat einer Mitteilung zufolge die Produktion einer erste Charge des Schweinegrippe-Impstoffs A(H1N1) dank des zellbasierten Herstellungsverfahrens früher als erwartet abgeschlossen. Damit liegen die Basler Analysten zufolge gegenüber seinen Konkurrenten in der Pole-Position.


Die Titel des Pharmazulieferers Lonza haussieren um 3,6%. Lonza ist unter anderem auch in der Herstellung von Impfstoffen auf zellbasierter Basis tätig. Die Aktie erhält auch Rückenwind von einer Rating- und Kursziel-Erhöhung durch Goldman Sachs. Bei Lonza sei davon auszugehen, dass der Markt die relativ optimistischen Langfristziele zum Gewinnwachstum wieder einpreisen werde, so die Bank.


Mit an der Tabellenspitze finden sich auch Geberit (+1,6%), Holcim (+1,6%) oder Kühne + Nagel (+1,4%).


Auf der Gegenseite positionieren sich CS (-1,3%) mit am Tabellenende. UBS (-0,8%) und Julius Bär (-1,1%) werden etwas weniger verkauft. Besser halten sich die Assekuranzen, die ausser Baloise (-0,4%) kaum verändert notieren. Für Swiss Re (-0,1%) hat ING das Rating und Kursziel erhöht und verweist dabei auf die nicht notwendig gewordene Kapitalerhöhung. Für ZFS (+0,1%) hat das Institut dagegen sein Kursziel gesenkt, empfiehlt den Titel aber weiter mit «Buy». ZFS sei weiterhin sein Favorit im europäischen Versicherungssektor, schreibt der zuständige Analyst.


Auch Petroplus (-1,4%) und Clariant (-1,4%) zählen zu den grössten Verlierern. Händlern zufolge leiden Clariant unter Gewinnmitnahmen nach den Kursavancen der vergangenen Tage. Zudem sei seit längerem wieder einmal der steigende Ölpreis ein Thema am Markt.


Actelion verlieren 0,4%. Das Biotechnologie-Unternehmen hat die Position des Chief Medical Officers geschaffen und besetzt den Posten mit Isaac Kobrin, derzeit Leiter der Klinischen Entwicklung. Die Bank Wegelin spricht herbei von einer «Personalie mit Weitblick».


ABB sinken um 0,4%. Das Aktienresearch von Nomura hat die Abdeckung des Titels mit dem Anlagerating «Reduce» und Kursziel von 17 CHF aufgenommen. Die Credit Suisse hat zwar ihr Kursziel für ABB leicht erhöht, aber ihre Einstufung mit «Underperform» bestätigt.


Am breiten Markt verlieren Jelmoli 3,2%, obschon Swiss Prime Site (+0,8%) am Vorabend ihr Übernahmeangebot für den Immobilienkonzern aufgebessert hatte. Zwar hat sich SPS mit der Angebotsaufbesserung den Support des Jelmoli-Verwaltungsrates nun gesichert, Analysten halten die Offerte aber nach wie vor für zu tief.


Looser verlieren 0,5%. Das Unternehmen hat Mobi-Toil übernommen, einen Schweizer Anbieter von mobilen Sanitäreinheiten.


Die grössten Avancen gibt es für Walter Meier (+11,1%), Gategroup (+6,5%) oder Basilea (+5,6%). Im Handel wird bei Basilea auf wiederaufgekeimte Übernahmespekulationen verwiesen. Ein Interesse werde dabei insbesondere Johnson & Johnson nachgesagt, hiess es. (awp/mc/ps/18)

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