Das Ausmass der Gewinne überrasche jedoch, so ein Händler gegenüber AWP. Eigentlich sei in dem weiterhin überkauften Markt eine Korrektur zu erwarten gewesen bzw. wünschenswert. Diese sei aber bisher ausgeblieben. Das bisherige Aufwärtstempo dürfte allerdings nicht mehr lange beibehalten werden, dies zeige sich auch an der trotz einer insgesamt festen Tendenz uneinheitlichen Bewegungen auf Titelebene, so der Händler weiter. Von der Makro-Datenseite her seien heute kaum neue Impulse zu erwarten, zumal in den USA lediglich die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe anstehen.
Der SMI legt bis um 12.00 Uhr 1,21% auf 5’857,00 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,22% auf 873,07 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,06% auf 5’025,87 Punkte. Auf Widerstand stösst der SMI aus charttechnischer Sicht vor allem bei 5’880 Punkten. Unterstützung besteht auf 5’770, 5’740 und 5’720 Stellen.
Unter den SMI-/SLI-Titeln haben Clariant (+2,9%) Zahlen publiziert. Das vom Basler Spezialitätenchemiekonzern für das zweite Quartal 2009 vorgelegte Ergebnis liegt bei Umsatz und Reinergebnis zwar klar hinter den Markterwartungen zurück. Unter Ausklammerung einmaliger Sonderbelastungen kann der Abschluss auf den Stufen EBITDA und EBIT allerdings positiv überraschen. Bei Analysten stossen vor allem die Margenentwicklung sowie die hohe Barmittelgenerierung auf positive Resonanz.
Die prozentual grössten Gewinn erzielen jedoch Julius Bär (+2,9%), deutlich zulegen können auch Holcim (+2,8%) sowie Syngenta (+2,2%). Nestlé (+2,0%) ziehen infolge ihrer starken Gewichtung den SMI auch nach oben. Diese Avancen erfolgen jedoch ohne, dass zu den Unternehmen News vorliegen.
Im Weiteren sind vor allem selektiv zyklische Titel gesucht sowie Finanzvaloren. Bei den Finanztiteln sind UBS (+2,1%), Swiss Life (+1,8%), Swiss Re (+1,4%) und ZFS (+1,2%) überdurchschnittlich im Vormarsch. Unter den Zyklikern legen Adecco (+1,7%), Geberit (+1,5%) und Swatch (+1,2%) etwas verstärkt zu.
Zu den wenigen Verlierern gehören Synthes (-1,6%). Die Abgaben dürften auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein, da diese Titel am Vortag und nach Zahlen um 9,4% zugelegt hätten, hiess es im Handel. Die UBS hat zudem nach der gestrigen Avance ihr Rating bereits auf «Neutral» zurückgestuft.
Im breiten Markt haben einige Unternehmen ihre Zwischenabschlüsse publiziert. Bei Temenos (6,1%) wird vor allem darauf hingewiesen, dass der operative Cash-Flow im Ganzjahr höher als bisher prognostiziert ausfallen dürfte.
Die Bank Sarasin (+3,7%) hat im Halbjahr ebenfalls deutlich über den Erwartungen abgeschlossen. Insbesondere der Konzerngewinn und der Neugeldzufluss fielen über Erwarten stark aus, was die Aktie belebt. CFT (+1,1%) konnten den Umsatz in den ersten sechs Monaten in einem schwierigen Marktumfeld wechselkursbereinigt knapp halten.
Acino (-5,3%) lag zum Halbjahr insgesamt im Rahmen der Schätzungen; eine positive Überraschung ist allerdings ausgeblieben. Der Pharma- und Generikahersteller rechnet mit einem starken dritten Quartal, gibt sich jedoch für das Schluss-Vierteljahr noch zurückhaltend, was sich insgesamt belastend auswirke, so Marktbeobachter.
Affichage (+2,6%) sieht nach einem schwierigen ersten Halbjahr erste Signale einer Bodenbildung im Markt für Aussenwerbung. Zudem sollen weitere Kostensenkungsmassnahmen getroffen werden.
Durch grössere Gewinne fallen Basilea (+8,1%) auf. Unter anderen werden Dottikon (-5,7%) deutlich zurückgenommen. Für beide Unternehmen liegen jedoch keine News vor. (awp/mc/pg/20)
