CH-Verlauf: Deutlich fester – Swatch und Richemont gesucht

Von der Ankündigung aus China profitieren am Montagmorgen besonders exportorientierte Werte. Demgegenüber fallen defensive Werte etwas hinter den Gesamtmarkt zurück. Andere Impulse von Unternehmen oder von Konjunkturdaten sind derzeit hingegen Mangelware, weshalb sich der Blick nun nach Übersee und den Handelsstart an der Wall Street richtet.


Das Blue-Chips-Barometer SMI legt bis 12 Uhr um 1,14% auf 6’520,69 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,53% auf 1’007,24 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 1,12% auf 5’737,61 Zähler zu.


Konjunktursensitive und exportorientierte Werte ziehen deutlich an. Allen voran die Titel der Luxusgüterproduzenten Richemont (+4,7%) und Swatch (+5,6%) erfreuen sich des Zuspruchs der Investoren. Die Aussicht auf eine Aufwertung des Yuans werde die ohnehin schon starke Nachfrage aus China noch weiter antreiben, sagten Beobachter.


Am morgigen Dienstag wird sich mit der Publikation der Uhrenexporte im Mai weisen, ob der Optimismus weiter gerechtfertigt ist. Analysten rechnet im Mai mit einem Wachstum von 14%, nach einem Zuwachs von 11,5% im April.


Mit deutlichen Avancen tendieren auch die Titel zyklischer Firmen wie ABB (+3,1%), Adecco (+1,9%), Holcim (+2,1%), Petroplus (+3,7%), SGS (+1,5%) sowie Kühne + Nagel (+2,2%).


Am anderen Ende der Skala liegen mehrere defensive Aktien, die wie immer in Phasen höherer Risikoneigung liegen gelassen werden. Actelion (+0,5%), Swisscom (+0,4%), Lonza (+0,3%) und Roche (-0,1%) liegen allesamt hinter dem Gesamtmarkt zurück. Letztere leiden unter einer Kurszielsenkung durch JPMorgan, die in Reaktion auf die schlechten Nachrichten vom letzten Freitag erfolgte. Roche musste Ende letzter Woche beim Hoffnungsträger Taspoglutide eine Verspätung von bis zu 1 1/2 Jahren ankündigen.


Nestlé (Aktie +0,7%) hält derzeit ein zweitägiges Investorenseminar ab.


Die Aktien des SMI-Neulings Transocean steigen am ersten Handelstag als «Blue Chip» um 5,3%. Händler berichten von Käufen indexorientierter Anleger.


Im SMI den Platz räumen mussten hingegen Swiss Life, deren Titel um 1,3% anziehen. Den Aktien werden nach ihren Ausscheiden aus dem SMI wieder Avancen zugetraut. Seit Mitte Januar haben die Titel um fast 30% korrigiert, zuletzt belastet vom ausserordentlichen Ausscheiden aus dem SMI. Zumindest dieser Druck sei nun eliminiert, heiss es im Handel. Zudem hat sich CEO Bruno Pfister in einem Zeitungsinterview Spekulationen um eine mögliche Kapitalerhöhung entgegengestellt.


Mit Avancen zeigen sich auch die Grossbanken Credit Suisse (+1,6%) und UBS (+0,4%). Marktteilnehmer verweisen auf die Hoffnung der Investoren, die kommenden Stresstests der EU könnten zu grösserer Transparenz in der Branche beitragen und damit zu einer Beruhigung der Lage führen.


Im breiten Markt rücken Looser um 1,7% vor. In einem Medieninterview äusserte sich CEO Tim Talaat zuversichtlich zum laufenden Geschäftsgang. 2010 liege ein Umsatz von 500 Mio CHF und eine EBITDA-Marge von 13-15% im Bereich des Möglichen. Analysten reagieren mit höheren Gewinnschätzungen.


Die grössten Gewinner im SPI heissen u-blox (+6,3%), Santhera (+5,7%), Swatch Namen (+5,2%) und Forbo (+4,3%). (awp/mc/ps/16)

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