CH-Verlauf: Erholung hält an – Grossbanken weiter an Spitze

Die US-Börsen waren vor dem Wochenende von überverkauftem Niveau aus bzw. dem tiefsten Stand seit 2003 deutlich angesprungen, der Leitindex Dow Jones gewann zum Schluss rund 6,5%.


Klar im (positiven) Fokus stehen die Bankentitel nach der jüngsten Rettungsaktion der US-Notenbank für die Citigroup und der Zusicherung von weiterer Hilfe im Bedarfsfall für die UBS durch den Schweizer Staat. Ob die heutigen Avancen nachhaltig sind oder – wie die meisten Marktteilnehmer meinen – eher eine Korrektur auf die Abgaben der letzten Wochen sind, muss sich noch zeigen. Dementsprechend warte man am Markt jetzt erst einmal auf die Eröffnung der US-Börsen im Laufe des Nachmittags.


Kurz nach Mittag Uhr notiert das Blue-Chips-Barometer SMI 110,78 Punkte bzw. 1,99% höher auf dem Stand von 5’254,80 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert 2,58% auf 723,23 Punkte, der breite Markt SPI 2,09% auf 4’346,49 Zähler.


Klar an der Spitze liegen weiterhin die Aktien der UBS mit einer Avance von 7,5% auf 12,20 CHF. Positiv wirken dürften neben den News zur Citigroup vor allem Aussagen von Daniel Zuberbühler, Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK), wonach der Staat weiter einspringen würde, wenn sich die Krise am Finanzmarkt verstärken und die UBS noch mehr Geld benötigen würde. Wie viele ausländische Staaten müsste auch die Eidgenossenschaft nötigenfalls mehr Eigenkapital einschiessen, sagte Zuberbühler. Die Grossbank wird am Donnerstag dieser Woche ihre dritte Generalversammlung dieses Jahr abhalten und könnte dabei News zum Zustand der Bank veröffentlichen.


Auch klar im Plus, allerdings etwas hinter UBS zurück, notieren die Aktien der zweiten Grossbank Credit Suisse mit +5,1% auf 26,16 CHF. Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips gehören zudem OC Oerlikon (+6,4% auf 73,90 CHF) und Holcim (+4,9% auf 45,32 CHF). Fundamentale News dazu gibt es keine, allerdings haben in letzter Zeit beide viel verloren.


Einigermassen freundlich zeigen sich neben den Grossbanken auch die Versicherer: So legen Swiss Life 4,1% auf 66,50 CHF zu. Der Lebensversicherer hat am Morgen vermeldet, dass AWD-Gründer Carsten Maschmeyer seinen Anteil an Swiss Life von rund 3,5% auf 5,24% ausgebaut hat. Swiss Re gewinnen 3,7% auf 41,46 CHF, ZFS 2,4% auf 199,60 CHF und Baloise 0,4% auf 65,75 CHF.


Starke Avancen gibt es auch bei Roche (+3,9% auf 156,40 CHF), nachdem der Titel letzte Woche 14,6% verloren hat. Die Aktie profitiert daneben auch von positiven Studiendaten. Der Pharmakonzern bestätigte in einer dritten Studie den Nutzen des Medikamentes Avastin bei der Behandlung von Brustkrebs. Die Studie zeige, dass Avastin mit Chemotherapie kombiniert werden könne. Die Analysten äussern sich in ersten Kommentaren positiv und sehen die Chancen für eine FDA-Zulassung steigen.


Am Schluss der SMI/SLI-Tabelle zeigen sich zur Mittagszeit neben Ciba, die bezüglich Aktienkursentwicklung wegen der Übernahme durch BASF allerdings nicht mehr von grossem Interesse sind, Syngenta (-1,8% auf 177,60 CHF), Novartis (+0,4% auf 54,00 CHF) sowie Nestlé (+0,6% auf 42,08 CHF). SGS legen 1,9% zu. Hier fehlt mit dem am Freitagabend vermeldeten Abschluss des Aktienrückkaufprogramms allerdings in Zukunft ein unterstützender Faktor für die Aktie.


Im breiten Markt verlieren Georg Fischer nach einer Gewinnwarnung, die laut Marktkreisen schon lange eingepreist war, 2,6%. Unter den grössten Verlierer sind zudem u.a. Tec-Sem (-20%), redit (-12,5%) oder Spirt Avert (-11,5%) zu finden. Stark zulegen können Meyer Burger (+16,4%), Dufry (+12,2%), oder Gottex (+9,4%). (awp/mc/ps/19)

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