CH-Verlauf: Etwas leichter – seitwärts um Vortagesschluss

Dementsprechend werden die europäischen Märkte weder von der Wall Street, noch von Seite der Konjunkturdaten marktbewegende Impulse erhalten. «Es dürfte also äusserst langweilig bleiben hier», so der Händler. Neue Inputs würden erst mit der in der übernächsten Woche so richtig eintreffenden Quartalszahlen erwartet.


Um 12 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI 0,06% tiefer bei 5’352,22 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,29% auf 798,55 Punkte und der SPI 0,20% auf 4’613,59 Punkte ein.


Die jüngsten Daten aus den USA hätten in der abgelaufenen Woche die Konjunkturängste wieder an den Markt zurückgeholt, sagten Marktteilnehmer. Der erhöhten Risikoaversion entsprechend würden daher, wie zuletzt meist in solchen Situationen, Finanzwerte und zyklische Titel verkauft. Auf der anderen Seite werden defensive Papiere gesucht.


In der Folge stehen die Grossbankenaktien Credit Suisse (-1,2%) und UBS (-0,5%) tiefer; die anhaltenden Bankenzusammenbrüche in den USA hätten das Sentiment auch nicht gerade gestützt, hiess es. Julius Bär (-0,1%) entziehen sich dem Sog nach unten etwas besser.


Als Ausnahme im Finanzsektor entpuppen sich ZFS (+0,5). Die Titel profitieren von einer Hochstufung durch HSBC von «underweight» auf «neutral». Ferner hält der Erstversicherer einem Zeitungsinterview zufolge trotz der Finanzkrise an seinem Renditeziel fest.


Die anderen SMI-Versicherer verlieren zwischen 0,9% und 2,0%. Nicht mehr in der Gunst von Merrill Lynch stehen beispielsweise die Titel von Swiss Life, die ab heute auf der «Least Preferred»-Liste des US-Instituts notieren.


Verluste prägen auch mehrheitlich das Bild bei den zyklischen Werten. So büssen ABB 1,3%, Adecco 0,9%, Nobel Biocare 1,5% und OC Oerlikon 2,2% ein. Auch Swatch (-0,6%) sehen ihre Felle davonschwimmen. Richemont gewinnen 0,2%. HSBC hat für beide Schweizer Luxusgüteraktien ihr Kursziel erhöht.


Die Clariant-Aktien (-0,8%) haben sich nach den deutlichen Abgaben vom Vortag etwas stabilisiert. Nach der Ankündigung einer Wandelanleihe verloren die Titel gestern mehr als 8%.


Am anderen Ende stehen Logitech 1,4% höher, gestützt von einer Ersteinstufung mit «overweight» durch Morgan Stanley.


Für die stabile Entwicklung am Schweizer Aktienmarkt stehen die grosskapitalisierten defensiven Schweizer Blue Chips Pate. So legen Roche um 0,4% zu, nachdem die US-Tochter Genentech am Vorabend positive Studienresultate für das Augenmedikament Lucentis gemeldet hatte. Analysten gehen von einem Marktpotenzial von bis zu 1 Mrd US-Dollar aus der neuen Indikation aus.


Auch Novartis ist an der Vermarktung von Lucentis beteiligt; die Basler besitzen die Verkaufsrechte ausserhalb der USA. Der Novartis-Aktie (-0,1%) hilft dies jedoch nicht auf die Sprünge.


Die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé verteuern sich um 0,4%.


Im breiten Markt stehen die Aktien der beiden Verlagshäuser Tamedia (-0,9%) und Edipresse (ungehandelt) im Fokus. Die Wettbewerbskommission wird den geplanten Zusammenschluss der beiden Unternehmen einer vertieften Prüfung zu unterziehen. Dies überrasche angesichts der Dominanz der beiden Häuser kaum, sagten Experten.


Forbo (+6,2%) rücken nach den gestrigen Gewinnen weiter vor. Das Unternehmen hatte am Vortag vorläufige Zahlen zum ersten Halbjahr publiziert; diese lagen über den Erwartungen der Auguren.


Lifewatch (+4,0%) stellte gestern Abend ein «starkes» Quartalsergebnis in Aussicht und wird dafür mit einem Kursplus belohnt. (awp/mc/pg/20)

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