CH-Verlauf: Etwas schwächer – Banken erholen sich von Tagestiefs

«Unsicherheiten beim Rettungsprogramm der US-Regierung belasten jedoch weiterhin den Gesamtmarkt», kommentiert ein Marktbeobachter den Handelsverlauf. Es gebe bislang nur wenige Details und es fehle weiterhin der grosse Befreiungsschlag in den USA.


Bis um 12.25 Uhr verliert der SMI 32,26 Punkte bzw. 0,63% auf 5’112,43 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,53% auf 736,67 Punkte ab und der breite SPI 0,55% auf 4’252,61.


Kräftige nach unten geht es bei Nobel Biocare (-5,4% auf 16,55 CHF). Die präsentierten Jahreszahlen haben die Erwartungen der Analysten klar verfehlt. Experten bezeichnen die Quartalszahlen als schwach. Die in den Wochen vor der Ergebnispräsentation laufend nach unten angepassten Konsensschätzungen seien bei weitem verfehlt worden. Dabei hätten zahlreiche einmalige Sonderbelastungen auf die Entwicklung der Rentabilitätskennzahlen gedrückt, hiess es.


Die Bankwerte zeigen sich unterdessen uneinheitlich. So haben sich die CS-Titel (-2,2% auf 30,20 CHF) etwas vom Tagestief bei 28,32 CHF erholt, obwohl das vorbörslich veröffentlichte Ergebnis auf allen Ebenen klar hinter den Markterwartungen zurückgeblieben ist. Insbesondere im vierten Quartal hatte die Bank mit hohen Verlusten im Investment Banking sowie mit einem Ertragsrückgang im Wealth Management zu kämpfen. Zudem wurde überraschend Kundenvermögen abgezogen.


Positiv werden dagegen die Aussagen des Managements zum Start ins neue Jahr gewertet. Dies sei auch der Auslöser für die Verringerung der Kursverluste, so ein Händler. «Es gibt einen Hoffnungsschimmer, dass das Schlimmste vorbei ist», kommentiert er.


Einen Silberstreif am Horizont macht der Händler auch bei der UBS (+0,9% auf 13,75 CHF) aus, nachdem die Bank am Vortag Zahlen vorgelegt hatte. So wurde von Analysten der Neugeldzufluss im Januar und die Entwicklung bei der Investment Bank positiv hervorgehoben. Julius Bär (-0,7% auf 31,30 CHF) verringern zwar die Abschläge, verharren jedoch in der Verlustzone.


Die Versicherungswerte Baloise (-2,4% auf 79,05 CHF), Swiss Life (-1,7% auf 56,90 CHF), Swiss Re (-1,1% auf 18,93 CHF) und ZFS (-1,0% auf 200,30 CHF) stehen weiterhin auf der Verliererseite. Bei ZFS gibt es einen Pressebericht, wonach der Versicherer mit AIG über deren Autoversicherungsgeschäft verhandeln soll, wobei der potenzielle Kaufpreis über 2 Mrd USD liegen dürfte.


Nestlé (-0,8% auf 38,18 CHF) sind nach Aufschlägen zu Beginn ins Minus gerutscht, da die schlechten Zahlen des Branchenkollegen Danone die Titel des Nahrungsmittelherstellers belasten, so ein Marktbeobachter.


Im Plus stehen unterdessen OC Oerlikon (+2,7% auf 33,20 CHF). Ein Händler macht jedoch keinen fundamentalen Gründe für das Kursplus aus und verweist auf den gegenwärtig hohen spekulativen Charakter des Werts.


Auf der Gewinnerseite sind zudem Logitech (+1,7% auf 11,45 CHF) und Lonza (+0,8% auf 112,30 CHF) zu finden. Roche (+0,1% auf 147,10 CHF) stützen als stark gewichteter Titel den Index vor deutlicheren Verlusten, während Novartis (-0,8% auf 48,80 CHF) sich stärker als der Markt verbilligen.


In der zweiten stehen unterdessen Kaba (-6,1%) im Blickfeld der Investoren. Der Konzernchef des Sicherheitskonzerns hatte in einem Interview erklärt, die Guidance für das erste Halbjahr «wohl nur knapp zu erreichen». Zudem belastet nach Darstellung eines Analysten Kabas negative Einschätzung des gesamten Sicherheitsmarkts die Titel.


Im Plus notieren dagegen u-blox (+3,0%). Das Unternehmen bringt GPS-Steckkarten für mobile Computer auf den Markt. (awp/mc/pg/21)

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