CH-Verlauf: Etwas schwächer bei geringer Aktivität

Gemäss dem Volatilitätsindex VSMI könnte die heutige Handelsspannweite bei über 64 Punkten liegen. Es laufe wirklich kaum etwas, die Volumina seien sehr gering, erklärte ein Händler in Zürich die aktuelle Stimmung am Parkett. Die Marktteilnehmer seien unschlüssig, man warte noch die Zahlen von Nestlé am kommenden Mittwoch ab. Ob danach die von vielen erwartete und auch erwünschte Korrektur mit der sich dem Ende zuneigenden Berichtssaison eintreffen werde, bleibe weiterhin offen. Ein Rückfall in den Bereich von 5’600 Punkten sei noch immer realistisch, eine grosse Korrektur wäre dies angesichts der markanten Gewinne der letzten fünf Monate, bzw. der letzten vier Wochen aber nicht.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12.00 Uhr 0,38% tiefer bei 6’003,30 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,16% auf 907,27 Zähler ein und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,30% auf 5’162,24 Punkte.


Gebremst wird der SMI mittlerweile vor allem von den defensiven Schwergewichten, so verlieren Roche 1,0%, Novartis 0,8% und Nestlé 0,5%. Die markantesten Abgaben verzeichnen allerdings Sonova, Kühne & Nagel (je -1,4%) oder auch Petroplus (-1,3%).


Bei den Finanzwerten verlieren UBS 0,6%. Die Grossbank bleibt nach den Verzögerungen beim Abschluss einer Einigung zwischen der Schweiz und den USA im Steuerstreit im Fokus. Über das Wochenende hatte Bundespräsident Hans-Rudolf Merz gegenüber dem Schweizer Fernsehen die Anwendung von Notrecht in den Verhandlungen mit den USA um Kundendaten der UBS ausgeschlossen. Gemäss Martin Naville, Geschäftsführer der Swiss-American Chamber of Commerce, könnte es im UBS-Steuerstreit wegen der Komplexität eines aussergerichtlichen Vergleichs zu weiteren Verzögerungen kommen.


Ferner geben Julius Bär um 0,9% nach. Die Privatbank ist gut informierten Kreise zufolge stark am Private Banking von ING in Asien interessiert; eine Überprüfung der Bücher vor Ort sei im Gange.


Actelion (-0,8%) sind mittlerweile in der Nähe des Tabellenendes zu finden. Actelion ist am Montagmorgen gleich mit zwei Botschaften von der Produktefront an die Öffentlichkeit getreten. Einerseits hat Actelion vom FDA die Zulassung für eine stärkere Dosierung von Ventavis zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) der Klasse III und IV erhalten. Andererseits hat das FDA die Zulassung für Tracleer zur Behandlung von Patienten mit leichteren Symptomen der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) erteilt. Am Markt lösen die Nachrichten am Montagmorgen keine grossen Kursbewegungen aus. Die Neuigkeiten seien zwar positiv, doch grösstenteils erwartet worden und daher bereits im Kurs eingepreist, hiess es.


Auf der Gegenseite markieren OC Oerlikon (+3,9%) die Tabellenspitze. OC Oerlikon werden von neuen Medien-Spekulationen um eine mögliche Übernahme der Textilsparte – oder zumindest Teilen davon – durch Rieter getrieben. Rieter legen dabei 0,5% zu.


Hinter OC Oerlikon folgen Logitech (+2,2%) und Swatch (+1,8%), während Bâloise, Swiss Life und Swiss Re knapp 1% bis gut 1% anziehen. Swiss Re werden von zuversichtlichen Aussagen des CEO Stefan Lippe in einem Interview mit der «FuW» etwas gestützt. Swiss Re könnte gemäss Lippe die Rückzahlung der Wandelanleihe von Berkshire Hathaway bereits jetzt verkraften.


Im breiten Markt fallen einige kleinere Titel wie Pelikan (-7,5%), COS (-7,0%) oder Adval Tech (-5,3%) mit deutlicheren Abschlägen auf. Demgegenüber verteuern sich Infranor (+22,1%) oder Bobst (+9,7%) markant. (awp/mc/ps/15)

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