CH-Verlauf: Fester – Banktitel und Zykliker gesucht

Hingegen werden – wie oft vor einem solchen Hintergrund – defensive Werte gemieden. Auf Titelebene stehen Swiss Re nach den deutlichen Avancen des Vortages im Zuge von Anschlusskäufen im Mittelpunkt des Interesses der Anleger.


Vorderhand dürfte sich der hiesige Markt in der bisher engeren Bandbreite bewegen, hiess es weiter. Am Nachmittag könnte jedoch der US-Arbeitsmarktbericht entscheidende Impulse setzen. Nach dem besseren ADP-Arbeitsmarktbericht wird eine positive Überraschungen nicht ausgeschlossen.


Bis um 11.45 Uhr steigt der SMI um 46,33 Punkte oder 0,87% auf 5’371,96 Zähler (bisheriges Tageshoch: 5’377). Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI rückt um 1,52% auf 816,73 Stellen vor. Der breite Swiss Performance Index SPI legt um 0,77% auf 4’620,87 Punkte zu.


Unter den SMI-/SLI-Werten fallen vor allem Finanzvaloren und konjunktursensitive Titel durch Avancen auf. Nach dem günstigen Verlauf der Stresstests legen CS (+4,5% auf 44,74 CHF) und Julius Bär (+3,1% auf 42,32 CHF) deutlich zu. UBS (+0,4% auf 16,61 CHF) können dagegen weniger profitieren.


In Swiss Re (+13,0% auf 36,94 CHF) würden zudem auch aus dem Ausland Anschlusskäufe getätigt, nachdem der Rückversicherer bereits am Vortag im Zuge von überraschend guten Q1-Daten deutlich habe zulegen können, so Händler. Auch profitiere die Aktie von Heraufstufungen und Kurszielerhöhungen, hiess es im Handel.


In ZFS (+3,0% auf 213,30 CHF) sehen Finanzanalysten nach dem operativ soliden Q1-Ergebnis und der verbesserten Finanzlage Aufwärtspotenzial. Auch Swiss Life (+4,4% auf 92,15 CHF) sind gesucht.


Bei den konjuntursensitiven Werten fallen Kühne + Nagel (+3,9% auf 86,85 CHF), OC Oerlikon (+3,9% auf 74,00 CHF), Swatch (+3,9% auf 184,30 CHF) und Richemont (+1,6% auf 22,74 CHF) durch überdurchschnittliche Gewinne auf. Logitech (+2,5% auf 16,98 CHF), SGS (+2,5% auf 1’297 CHF) und Adecco (+1,9% auf 46,90 CHF) legen ebenfalls deutlicher zu.


Hingegen geben Holcim (-3,2% auf 56,25 CHF) nach. In diesen Titel hat die Citigroup die bisherige «Buy»-Empfehlung zurückgenommen und bewertet die Aktien nun mit «Hold». Zudem haben mehrere Institute die Kursziele nach den Quartalszahlen vom Mittwoch herabgesetzt. Auch soll die mexikanischen Behörden beim Mitbewerber Cemex eine Untersuchung wegen Preisabsprachen eingeleitet haben. Nun werde befürchtet, dass diese sich auch auf Holcim ausweiten könnten, so Spekulationen am Markt.


In einer Spezialsituation befinden sich auch Nobel Biocare (+3,7% auf 26,10 CHF). In diesen Titel sei der Abgabedruck gewichen, nachdem Goldman Sachs die Werte des Medizinaltechnik-Herstellers von der «Conviction Sell List» gestrichen habe, so Marktbeobachter.


Eine weitere Spezialsituation sind Actelion (+1,1% auf 54,45 CHF), die jedoch ihre deutlicheren Avancen nicht halten können. In diesen Werten habe die Empfehlung eines unabhängigem Gremiums zur Fortsetzung der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie für Tracleer gegen idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) Käufe ausgelöst.


Unter den defensiven Schwergewichten zeigen sich Nestlé (0,1% auf 39,28 CHF) und Roche (-0,4% auf 142,50 CHF) sowie Novartis (-0,1% auf 43,24 CHF) verhalten.


Im breiten Markt steigen Vögele bei relativ hohen Umsätzen um 17,0%. Hingegen verlieren BioXell (7,3%) am deutlichsten. Komax (-7,1%) büssen nach einer heute vorbörslich publizierten Gewinnwarnung. AIG Pvate Equity (-9,1%) müssen bis Mitte Monat eine gekündigte Kreditfazilität zurückzahlen. Hingegen ziehen Pargesa (+3,2%) an, nachdem das Q1-Ergebnis trotz eines hohen Verlustes besser als erwartet ausgefallen ist. (awp/mc/pg/20)

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