CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Banken mit deutlicher Erholung

Die Erholung fällt jedoch im Vergleich zum Absturz vom Montag moderat aus. Händler berichten von einem extrem ruhigen Geschäft vor Bekanntgabe der Quartalszahlen der US-Banken Goldman Sachs und Lehman Brothers.


Bei den Bluechips stehen die arg gebeutelten UBS an vorderster Front, gefolgt von konjunktursensitiven Aktien und weiteren Finanztiteln. Ferner zieht eine Reihe kleinerer und mittlerer Unternehmen die Aufmerksamkeit der Anleger mit ihren Zahlen auf sich.


Heute Abend nach Börsenschluss in Europa gibt die Federal Reserve ihre Leitzinsentscheidung bekannt. Die Erwartungen an die US-Notenbank sind stetig gestiegen. In der Zwischenzeit preisen die Futures eine Zinssenkung um 100 Basispunkte bereits vollständig ein.


Bis zum Mittag steigt der SMI der Blue Chips um 2,24% oder um 151,76 auf 6’926,02 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index rückt um 2,18% auf 1’055,98 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 1,97% auf 5’717,97 Punkte.


UBS erholen sich vom gestrigen Einbruch (-13,9%) mit einer Avance um 8,2% auf 26,50 CHF teilweise. Die Grossbank hat heute ihren Geschäftsbericht veröffentlicht. Dieser enthält nach Einschätzung von Analysten wenig Neues. Auffallend sei nur, dass die Auction-Rate-Securities im Volumen von 5,9 Mrd USD, die die Bank halte, nicht wertberichtigt worden seien.


JP Morgan veranschlagt in einer neuen Studie den zusätzlichen Abschreibungsbedarf der UBS im laufenden Jahr auf 17,7 Mrd CHF nach Steuern. Für die CS sieht die US-Bank weitere Abschreibungen von 7,3 Mrd CHF. Die Titel der CS Group (+5,1% auf 47,48 CHF) folgen der UBS auf dem Fusse.


Weitere Finanzwerte wie Julius Bär (+2,5% auf 69,60 CHF), ZFS (+2,8% auf 298,75 CHF) und Swiss Re (+2,4% auf 80,15 CHF) erfreuen sich reger Nachfrage.


Industrie- und Maschinenwerte zeigen das typische Verhalten in einem Recovery-Markt. So steigen ABB mit 4,1% auf 24,72 CHF überdurchschnittlich. Die ABB-Kurse neigten sowohl in Abwärts- als auch in Erholungsphasen unverändert zum «Überschiessen», hiess es im Handel.


Weitere konjunktursensitive Titel wie Richemont (+2,6% auf 54,10 CHF), Adecco (+2,0% auf 52,30 CHF) oder Kühne & Nagel (+2,7%) werden ebenfalls gesucht.


Die defensiven Schwergewichte dümpeln im Mittelfeld: Roche steigen 1,6% auf 185 CHF, Novartis 2,0% auf 47,04 CHF und Nestlé 0,6% auf 493,75 CHF.


Im breiten Markt haben AFG Arbonia-Forster (Aktie: -8,6%) mit ihren Zahlen enttäuscht. Deutlich besser haben es Huber+Suhner (+0,7%), Bucher Industries (+5,5%), Forbo (+4,3%) sowie Lindt&Sprüngli (+2,0%) gemacht.


Die Aktien des Biopharmakonzerns Basilea (-23,88) befinden sich im Sturzflug. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat dem Breitbandspektrum-Antibiotikum Ceftobiprol «nur» einen «Approvable Letter», statt einer direkten Zulassung erteilt. Dieser wird die Lancierung des Präparats nach Meinung von Analysten um 9 bis 12 Monate verzögern.


Ausserdem werden die Titel von Unilabs (Unverändert auf 57,60 CHF) zum letzten Mal an der SWX gehandelt. Die Laborbetreiberin wurde von der schwedischen Capio Laboratories AB übernommen, die Aktien werden dekotiert. (awp/mc/pg)

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