CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Banken weiter stark gesucht

Nachdem der Senat dem Rettungspaket bereits zugestimmt hat, rechnen Händler damit, dass sich auch das Repräsentantenhaus dafür entscheiden wird. Die Sitzung dazu wird allerdings erst nach dem europäischen Börsenschluss abgehalten.


Die Erwartungen auf ein Durchkommen des Rettungspakets lassen insbesondere die Kurse von Finanztitel ansteigen. Daneben profitiere der Markt aber auch von Deckungskäufen. Hedge Fonds, die Short Positionen halten, würden vermutlich liquidiert, sagen Händler. Das Anpassen ihrer Positionen treibe nun den Markt. Ausserdem würden Shorts geschlossen, weil Andeutungen von Zinssenkungen durch die EZB am Nachmittag Shorts auf dem falschen Fuss erwischen könne, heisst es. «Dass Warren Buffett einen Grossteil der Kapitalerhöhung bei GE aufbringt, zeigt ausserdem, dass es Anleger gibt, die trotz der Krise investieren», sehen Händler einen weiteren Stimulationsfaktor für die Börse.


Bis um 11.55 Uhr steigt der SMI um 1,08% oder 72,33 Stellen auf 6’799,96 (Tageshöchst: 6’815,29) Punkte. Der SLI legt um 1,38% auf 995,12 Zähler zu und der marktbreite SPI gewinnt 0,92% auf 5’660,15 Stellen. Die Bluechips werden nach wie vor von den Bankentiteln UBS (+9,1% auf 21,50 CHF), CS (+5,5% auf 54,50 CHF) und Julius Bär (+4,1% auf 53,10 CHF) angeführt.


Die UBS stellte am Tag der ausserordentlichen Generalversammlung für das dritte Quartal 2008 einen kleinen Gewinn in Aussicht und hat laut eigenen Aussagen ihre Risikopositionen weiter «substanziell» abgebaut. Die meisten Analysten begrüssen die News aus der Grossbank und insbesondere den Abbau von Risikopositionen.


Stark nachgefragt werden auch Swisscom (+3,9% auf 352,75 CHF), die sich von der Verlusten der vergangenen Woche erholen können. Stärker als der Gesamtmarkt steigen auch noch Petroplus (+2,2% auf 41,76 CHF), Kühne + Nagel (+1,7% auf 75,80 CHF), ABB (+1,4% auf 21,32 CHF) oder die Versicherer ZFS (+1,4% auf 303,25 CHF), Swiss Re (+1,4% auf 62,10 CHF) und Bâloise (+1,6% auf 77,55 CHF). Die Verlierer im SMI/SLI werden weiterhin von Syngenta (-3,1% auf 220,70 CHF) angeführt. Die Titel werden Händlern zufolge von schwachen Vorgaben des Düngemittel-Produzenten Mosaic belastet. Darunter leidet der ganze Sektor.


Grössere Abschläge sind auch bei SGS (-2,2% auf 1’258 CHF), OC Oerlikon (-1,0% auf 214,00 CHF) oder Actelion (-1,2% auf 57,70 CHF) zu sehen. Einbussen verzeichnen auch die Schwergewichte Nestlé (-1,2% auf 47,82 CHF) und Novartis (-0,3% auf 59,15 CHF), während Roche um 0,9% auf 180,00 CHF zulegen. Im breiten Markt steigen sia Abrasives um 11,9% auf 432,00 CHF, nachdem die deutsche Bosch ins Übernahmerennen eingestiegen ist und 435 CHF in bar je sia-Aktie offeriert.


Am anderen Ende büssen Tec Sem (-22,2%) für eine am Vorabend abgegebene Gewinnwarnung. Die Industriegruppe sieht sich nicht mehr imstande, den Betriebsverlust wie versprochen auf 5,2 bis 5,8 Mio CHF einzugrenzen. Neu geht das Ostschweizer Unternehmen von einem Fehlbetrag in Höhe von 7,5 bis 8,5 Mio CHF aus. Gottex (-20,5%) setzen nach neuen Analystenstudien und deutliche Kurszielsenkungen durch die CS und die Citigroup die Talfahrt fort. (awp/mc/ps/12)

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