CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Nestlé steigen stark

Die Unsicherheiten bezüglich der Schuldenprobleme in Griechenland und anderen Ländern der Eurozone seien jedoch nach wie vor gross, hiess es. Die technische Gegenbewegung stehe daher auf wackligen Beinen, dies hätten insbesondere die rückläufigen Kurse kurz nach Handelsbeginn gezeigt. Konjunkturseitig ist der Geschäftsklimaindex in der Eurozone im April kräftig angestiegen. Am Nachmittag werden aus den USA noch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der vergangenen Woche erwartet.


Bis um 11.55 Uhr steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,97% auf 6’640,11 (Tageshöchst: 6’642) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,81% auf 1’022,73 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,99% auf 5’886,00 Stellen.


Clariant (+3,7%) haben sich mittlerweile an die SMI/SLI-Spitze vorgearbeitet. Der Chemiekonzern hat mit den Zahlen die Erwartungen der Experten auf allen Ebenen übertroffen, obschon diese zuletzt deutlich nach oben geschraubt wurden. Das Ergebnis beweise, dass die Restrukturierung vorankomme und sich die allgemeine Marktlage verbessert habe, so ein Analyst.


Geberit (+2,6%) und Synthes (+1,4%) gewinnen nach Zahlen im ersten Quartal ebenfalls stark an Wert. Der Sanitär-Konzern Geberit ist gut ins neue Jahr gestartet. Die Margenerweiterung sei höher ausgefallen als erwartet, so ein Analyst. CEO Albert Baehny hat die Prognosen für die Profitabilität im 2010 leicht nach oben korrigiert und erwartet ein starkes Umsatzwachstum mit neuen Produkten. Der Medtechkonzern Synthes hat laut Marktteilnehmern solide Umsatzzahlen erwirtschaftet. Auch wenn die Erwartungen in Nordamerika nicht ganz erfüllt worden seien, sei die Umsatzsteigerung in anderen Regionen teilweise beachtlich.


Logitech büssen dagegen trotz überraschend guter Quartalszahlen 1,3% ein. Die Titel des Computerzubehörherstellers waren fester in den Tag gestartet, drehten dann aber ins Minus. Händler erklärten, Anschlusskäufe hätten gefehlt und Gewinne seien realisert worden.


Die defensiven Index-Schwergewichte Nestlé und Roche stützen den SMI mit Avancen von 1,7% respektive 1,4%. Nestlé profitierten von guten Unilever-Zahlen, hiess es. Roche werden derweil von einer erweiterten Zulassung von Tarceva in der EU und guten Nachrichten zum Produktkandidaten Taspoglutid getragen. Novartis verlieren 0,1%.


Die Aktien der Grossbanken UBS (+0,4%) und Credit Suisse (+0,9%) können sich kaum von den zuletzt erlittenen Verlusten erholen. Zurückhaltung ist auch bei einigen Versicherungen zu sehen. So verlieren Bâloise 0,5% oder Swiss Life 0,2%. Grund dafür sind Analysten zufolge die umfangreichen Bondanlagen, welche die Versicherer in den von Schuldenproblemen geplagten Staaten der Eurozone halten dürften.


Nobel Biocare (+3,9%) setzen am Donnerstag ihre Talfahrt fort. Die Titel waren bereits am Vortag nach enttäuschenden Quartalszahlen um mehr als 18% eingebrochen. Heute haben einige Banken die Kursziele gesenkt. Swisscom werden mit 20 CHF ex-Dividende gehandelt und geben um 3,8% oder 14,30 CHF nach.


Im breiten Markt ziehen Panalpina (+7,1%) kräftig an. Der Logistikdienstleister übertraf mit dem ausgeglichenen Reinergebnis im ersten Quartal die Erwartungen am Markt. Als Kurstreiber orten die Experten indes die Aussage, wonach sich die Verhandlungen mit dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht auf der Zielgerade befänden und bald zu einem Abschluss kommen sollten.


Swissquote avancieren nach Zahlen um 5,8%, Temenos steigen um 1,2% und auch Schmolz+Bickenbach (+0,4%) sind in die Gewinnzone geklettert. Die Titel hatten aufgrund hoher Verluste im Geschäftsjahr 2009 den Handel mit deutlichen Kursabgaben in Angriff genommen. (awp/mc/pg/18)

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