CH-Verlauf: Gewinne dank Banken ausgebaut – Ciba drehen in Plus

Der weitere Handelsverlauf dürfte nach Ermessen des Händler stark von den noch ausstehenden US-Konjunkturdaten geprägt sein. Am Nachmittag werden in den USA nämlich noch die Einzelhandelsumsätze im August, die Erzeugerpreise im August, der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan und die Lagerbestände im Juli publiziert.


Bis um 11.40 Uhr steigt der Leitindex SMI 79,20 Einheiten oder 1,12% auf 7’150,45 Punkte. Der 30 Unternehmen umfassende gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 1,29% auf 1’063,59 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) 1,08% auf 5’985,73 CHF.


Clariant (+4,2% auf 10,46 CHF) und Petroplus (+3,6% auf 52,15 CHF) behaupten sich weiterhin an der Spitze des SMI/SLI. Petroplus erhalten Rückenwind vom Hurrikan «Ike», der auf die amerikanische Metropole Houston zusteuert. Der drohende Ausfall der dort angesiedelten Raffinerien habe die Raffineriemargen deutlich nach oben getrieben, hiess es am Markt. Clariant werden durch eine Ratingerhöhung durch Goldman Sachs gestützt; gleichzeitig hat der US-Broker den Titel on seiner «Pan-Europe Sell List» gestrichen. Das Abwärtspotenzial gegenüber dem Kursziel von 9,50 CHF sei nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Übernahme-Spekulationen begrenzt, so der Broker.


Auch Syngenta (+3,4% auf 261,75 CHF) stehen weiterhin hoch im Kurs, beflügelt durch eine Ratingerhöhung seitens der UBS.


Ciba (+3,0% auf 38,10 CHF) haben sich von ihren markanten Verlusten im frühen Geschäft erholt und an die Tabellenspitze hochgearbeitet – trotz Ratingsenkungen durch Goldman Sachs und Sal.Oppenheim. Der Titel bleibe weiterhin stark spekulationsgetrieben, meinte ein Händler. So würden erneut Gerüchte über eine Übernahme durch BASF die Runde machen.


CS (+2,3% auf 52,15 CHF) und UBS (+3,1% auf 23,62% CHF) bleiben ebenfalls gesucht. Händler verweisen bei den Aufschlägen auf Spekulationen um Lehman Brothers sowie auf technische Aspekte. Der massive Überverkauf bei den Bankenwerten würde nun ihre Erholung bedingen. Julius Bär rücken um 1,9% auf 64,05 CHF vor.


Unter den Assekuranzen fallen Swiss Re (+1,4% auf 67,45 CHF) mit den grössten Aufschlägen auf. Credit Suisse hat Swiss Re neben Scor und Paris Re zu ihren bevorzugten Valoren im Versicherungssektor erkoren.


Adecco (+1,4% auf 49,50 CHF) befinden sich nach der gestrigen Abwärtsbewegung weiter auf Erholungskurs. Am Markt kursierten am Vortag Spekulationen, wonach die Grossaktionärin Jacobs Holding AG nach dem Tod von Klaus Jacobs ihre Beteiligung am Westschweizer Stellenvermittler reduzieren könnte.


Die defensiven Werte Nestlé (+0,4% auf 49,66 CHF), Roche (+0,4% auf 189,30 CHF) und Novartis (+1,0% auf 61,05 CHF) legen auch am Mittag (unter-)durchschnittlich zu.


Auch Holcim (+0,8% auf 81,05 CHF) steigen weniger als der Marktdurchschnitt. Der Titel wir gemäss Händlern davon belastet, dass die mexikanische Konkurrentin Cemex ihren Ausblick gesenkt hat.


Verluste gibt es am Mittag einzig für Kühne + Nagel (-0,5% auf 83,80 CHF), Nobel Biocare notieren unverändert (auf 39,32 CHF). Goldman Sachs hat das Kursziel für die Medizinaltechnikerin erhöht. Dies reflektiere die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Übernahme von Nobel Biocare, befinde sich doch die Bewertung in einem historischen Tief.


Am breiten Markt zeigen sich Meyer Burger (+1,2%) nach durchzogenen Halbjahreszahlen volatil. Kudelski gewinnen 0,7%. Der Verschlüsselungstechniker lanciert zusammen mit dem französische Pay-TV-Anbieter Canal+ Gruppe und dem Sicherheitstechnologiehersteller SmarDTV den nach eigenen Angaben den weltweit ersten USB-Dekoderstick. Zudem hat Kudelski vor deutschem Gericht einen Sieg gegen einen Anbieter von Satelliten-Receivern errungen.(awp/mc/th/23)

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