CH-Verlauf: Gewinne etwas abgebaut – Nestlé stützen

Andererseits werde die hierzulande erst langsam anlaufende Berichtssaison abgewartet. Noch immer gesucht sind Logitech nach gutem Quartalsergebnis. Die Zurückhaltung der Investoren ist angesichts der fehlenden Impulse auch mit den am frühen Nachmittag anstehenden Quartalszahlen von Goldman Sachs zu begründen, welche vor allem den Finanzwerten neuen Schub – oder auch einen neuen Dämpfer verleihen könnten. An Konjunkturnachrichten stehen am Nachmittag aus den USA die Frühindikatoren oder der Philadelphia Fed-Index an.


Um 12.00 Uhr steht der SMI um 0,20% höher bei 6’599,77 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,13% auf 5’701,32 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI fällt dagegen wegen des beschränkten Einflusses von Nestlé und Novartis 0,26% auf 1’031,37 Punkte zurück.


An der Spitze des SMI/SLI stehen mittlerweile Nestlé (+1,3%). Diese würden von der bevorstehenden Übernahme von Cadbury durch Kraft profitieren, hiess es im Handel. Dabei stünden institutionelle Anleger aus Grossbritannien im Vordergrund, welche sich von den Cadbury-Titel trennen müssten. Das frei werdende Geld sollte dann wieder im selben Sektor investiert werden, welcher allerdings durch den bevorstehenden Zusammenschluss noch enger wird. Optimisten rechen damit, dass es wochenlang zu Mittelzuflüssen in Nestlé kommen könnte.


Parallel zu sich abschwächenden Gesamtmarkt zeigen sich auch Logitech (+0,4%) nicht mehr annähernd so stark wie zu Beginn der Sitzung, als die überzeugenden Zahlen das Papier an die Spitze der Tabelle hievten. Sowohl Umsatz als auch die Gewinnzahlen von Logitech im dritten Quartal haben die Erwartungen der Analysten klar übertroffen, was entsprechend positiv kommentiert wird. Überrascht haben unter anderem die guten Umsätzen bei Zeigegeräten und Fernbedienungen. Offensichtlich habe Logitech von einem guten Weihnachtsgeschäft und einer hohen Akzeptanz neuer Produkte profitieren können, hiess es am Markt.


Weit oben sind noch immer Sonova (+1,1%), Givaudan (+0,8%) und Novartis (+0,8%) zu finden. Morgan Stanley hat das Kursziel für Novartis auf 61 von 49,50 CHF erhöht, wogegen Barclays dieses auf 47 von 48 CHF zurückgenommen hat. Morgan Stanley bewertet Novartis mit «Equalweight», Barclays dagegen mit «Underweight».


Die von Novartis in der Nacht zum Donnerstag vorgelegten Ergebnisse zum Wirkstoff FTY720 zur Behandlung von Multipler Sklerose waren in groben Zügen bereits seit vergangenem Herbst bekannt. Nun wurden die detaillierteren Ergebnisse im renommierten «New England Journal of Medicine» publiziert.


Roche (+0,2%) hinken dagegen Novartis etwas hinterher, auch wenn Morgan Stanley das Kursziel für den Genussschein ebenfalls auf 227 von 200 CHF mit Rating Overweight deutlich erhöht hat. Auch für dieses Papier hat Barclay mit einem «Underweight» eine pessimistischere Einschätzung.


Grösster Verlierer sind derzeit Holcim (-3,1%) nach einer Abstufung durch Exane BNP Paribas auf «Hold» von «Outperform».


Abgaben von über 1,5% verzeichnen zudem Syngenta, Geberit oder Richemont.


Im breiten Markt fallen Walter Meier (+5,8%) mit einem markanten Aufschlag etwas auf. Charles Vögele (+3,3%) werden vom Umstand gestützt, dass die Migros den Anteil auf über 15% ausgebaut hat. Weiterhin bestreitet der MGB ein über das Finanzielle hinausgehendes Interesse.


Ems-Chemie legen nach einer kleineren Devestition um 0,8% zu, Cham Paper Group um 0,5%. Die Buru-Holding hat den Anteil an Cham Paper nach Ablauf der Angebotsfrist auf gut 40% ausgebaut. Buru bezeichnete das Pflichtangebot damit als zustande gekommen. (awp/mc/ps/18)

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