CH-Verlauf: In enger Bandbreite fester – Konjunkturhoffnungen

Dabei sollten auf der Basis regionaler Vorlaufindikatoren grössere Überraschungen ausbleiben. Weil nach dem Auslaufen der Q1-Berichtssaison Unternehmensdaten weiterhin Mangelware seien, würden sich die Anleger dennoch auf Makrodaten konzentrieren. Für den Berichtstag ist in der Schweiz das KOF-Konjunkturbarometer im Mai mit -1,86 Punkten innerhalb der erwarteten Bandbreite geblieben. Aus den USA werden am Nachmittag die zweite Veröffentlichung des BIP im ersten Quartal, vor allem aber der Einkaufsmanager-Index Chicago und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan erwartet.


Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 11.55 Uhr um 0,79% oder 42,11 Stellen auf 5’392,70 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,95% auf 821,79 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,68% auf 4’645,81 Zähler zu. Der Markt habe sich jüngst in einer engen Bandbreite von 5’350 und 5’450 Punkten im SMI entwickelt. Sollte die Marke von 5’450 mit viel Schwung genommen werden können, wäre der Weg bis in die Region von 5’700 offen, so ein Händler.


Von den Konjunkturhoffnungen profitieren in erster Linie zyklische Valoren sowie Finanzwerte. Unter den Bankwerten legen UBS (+2,8% auf 16,09 CHF), CS (+2,3% auf 47,74 CHF) und Julius Bär (+2,2% auf 44,96 CHF) markant zu. Die CS soll laut Zeitungsberichten den Verkauf zweier Geschäftsgebäude an der Canary Warf in London prüfen. Es ist von einem möglichen Erlös von 500 Mio GBP die Rede. In Deutschland sieht sich die Bank nach eigenen Aussagen auf Wachstumskurs – auch durch mögliche Übernahmen.


Die Luxusgüterproduzenten Swatch (+1,4% auf 179,00 CHF) und mehr noch Richemont (+2,6% auf 23,66 CHF) können die Abgaben vom Vortag nach den markant rückläufigen Uhrenexporten im April korrigieren. In Swatch seien auch im Vorfeld der Zahlen des US-Zusammenarbeitspartners Tiffany Engagements erfolgt, so Marktbeobachter.


Bei den zyklischen Valoren steigen OC Oerlikon (+2,5% auf 64,80 CHF), ABB (+2,2% auf 17,73 CHF), Holcim (+1,9% auf 57,05 CHF) oder Logitech (+1,2% auf 15,50 CHF) überdurchschnittlich. Geberit (-0,6% auf 130,00 CHF) rutschen nach einem positiven Start in die Verlustzone ab. Die UBS hat die Aktien des Bauzulieferers auf «Neutral» von «Buy» zugestuft.


Unter den Assekuranztiteln fallen Swiss Life (+1,8% auf 90,85 CHF) durch grössere Avancen auf. ZFS (+1,0% auf 198,40 CHF) notieren durchschnittlich höher. Swiss Re (+0,2% auf 35,96 CHF) geben den grössten Teil der Avancen wieder ab. Händler verwiesen auf Äusserungen der Münchener Rück, bei der Erneuerungsrunde in den USA im Juli die Prämiensätze zu erhöhen.


Unter den defensiven Valoren positionieren sich die Anleger vor dem jährlichen Onkologie-Kongress ASCO, der derzeit in den USA stattfindet in Roche (+0,6% auf 144,70 CHF). Roche ist stark am Kongress präsent, und die Anleger versprechen sich positive News vom Onkologie-Leader. Novartis (+0,3% auf 43,02 CHF) sind zwar auch an der ASCO vertreten, können aber nicht ganz mithalten. Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé (-0,8% auf 39,00 CHF) sind dagegen im Angebot. Novartis und Nestlé würden durch eine reduzierte Gewichtung in den MSCI-Indizes belastet, hiess es.


Im breiten Markt tendieren Dottikon ES (+0,9%) nach Zahlen leicht fester. Elma verlagert die Produktion beschleunigt an Partner und aus der Schweiz nach Rumänien, die Aktien sind bisher noch nicht gehandelt. u-blox (+9,1%) und Austriamicrosystems (+4,2%) können nach Prognosen über einen 2009 etwas weniger stark als erwartet schrumpfenden Halbleitermarkt zulegen. (awp/mc/gh/23)

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