CH-Verlauf: Kaum verändert – Vorsichtige Haltung macht sich breit

Anderen Beobachtern zufolge herrscht am Markt vor der Anhörung von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Nachmittag vor dem US-Kongress eine gewisse Nervosität. Dabei warteten Börsianer vor allem auf mögliche Andeutungen, ab wann die wichtigsten amerikanischen Zinssätze steigen könnten.


Bis um 12.15 steigt der SMI noch um 0,04% auf 6’651,85 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,21% auf 1’001,48 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 0,04% auf 5’717,44 Punkte zu.


Tagesthema sind weiterhin Swisscom (-1,5%), die infolge von Ermittlungen der italienischen Justiz bei der Tochtergesellschaft im Rampenlicht stehen. Die Unsicherheit, wie es mit Fastweb weitergeht, belaste die Swisscom-Aktie, schreiben die Analysten der ZKB. Einerseits besteht ein operatives Risiko, falls Fastweb unter die Aufsicht der Justiz gestellt wird und andererseits besteht das Risiko für Abschreibungen auf dem Goodwill. Vor allem aber sei der Fall zum heutigen Zeitpunkt noch sehr undurchsichtig und die Unsicherheit entsprechend hoch, heisst es von Beobachtern.


Kräftig nach oben geht es dagegen bei Lonza (+3,5%). Die Titel setzten damit die Aufwärtsbewegung der vergangen Tage fort. Zuletzt hatte es eine Zulassungserweiterung für ein Roche-Medikament gegeben, das Lonza herstellt und Gerüchte über neue Grossaufträge gegeben.


Stütze für den Markt sind zudem die defensiven Titel. Nestlé legen 0,3% zu. Novartis (+0,2%) und Roche (+0,2%) verteuern sich ebenso. Roche vermeldet eine Empfehlung des europäischen Ausschusses für Humanarzneimittel für das Medikament Xeloda zur Behandlung von Darmkrebs. In Analystenkommentaren wird dies als positiv für die Aktie gewertet. Allerdings warnte am Vorabend die FDA vor dem gemeinsamen Gebrauch des Roche-Medikaments Invirase und des von Abbott hergestellten Norvir.


Die Finanztitel zeigen sich nach den Verlusten des Vortages uneinheitlich. Die Titel der Versicherungen Swiss Re (-0,5%) und Swiss Life (-0,7%) sind nach Anfangsgewinnen ins Minus gerutscht, während sich ZFS (+0,2%) verteuern. Die Bankaktien von UBS (+0,7%) und Julius Bär (+0,2%) stehen auf der Gewinnerseite, während CS um 0,1% nachgeben.


Auf der Verliererseite fallen Petroplus (-0,6%) auf. Standard & Poor’s hat das langfristige Kreditrating auf «B+» von «BB-» gesenkt. Das Vertrauen der Investoren in den Raffineriebetreiber scheine stark belastet, was aufgrund des volatilen, schwierig prognostizierbaren und dem nach wie vor unsicheren Konjunkturumfelds kaum erstaune, schreiben die Experten von Wegelin.


Bei den Nebenwerten ziehen Basilea (+9,4%) deutlich an. Marktbeobachter führen die hohe Nachfrage auf den Abschluss einer Produktpartnerschaft für das Anti-Pilzmittel Isavuconazol mit der Astella Pharma Inc. zurück. Nach den jüngsten Wirren um Ceftobiprol seien dies nun endlich positive News, hiess es unter Marktbeobachtern.


Die Titel der beiden israelischen Medizinaltechnikunternehmen LifeWatch (-5,9%) und SHL (+8,7%) entwickeln sich am nach der Vorlage der Geschäftszahlen gegenläufig. LifeWatch hat den Gewinn und Umsatz 2009 verbessert, musste allerdings im vierten Quartal auch eine Rückstellung für Tarifrisiken bilden. SHL weist für das vergangene Geschäftsjahr eine deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung aus. (awp/mc/pg/18)

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