CH-Verlauf: Noch immer schwach – Erste Gelegenheitskäufe setzen ein

Aber auch der schwache Dollar belaste, sei er doch Ausdruck für die schlechte Konjunkturlage in den USA, sagte ein Händler in Zürich. «Es gibt aber bereits Gegenreaktionen und der Markt stabilisiert sich auf tiefem Niveau», fügte er an. Insbesondere Finanztitel stehen seit Börsenstart kräftig unter Druck. Das Augenmerk der Investoren liegt nun auf den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturzahlen. Insbesondere der ISM-Index werde dabei Beachtung finden. Das Blue Chips Barometer SMI geht bis um 11.55 Uhr um 141,65 Punkte oder 1,88% auf 7’392,21 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index verliert 2,1% auf 1’131,66 Punkte und der SPI 1,86% auf 6’073,25 Punkte.


Banktitel stehen am Handelstag am deutlichsten unter Druck. Julius Bär (-4,9% auf 73,90 CHF) haben UBS (-4,5% auf 32,82 CHF) von der Spitze der Titel mit den meisten Verlusten verdrängt. Bei Bär wirke sich neben der allgemein schlechten Stimmung zudem noch ein Pressebericht negativ aus, wie ein Händler sagt. Ein Ex-Manager der Bär-Filiale auf den Cayman Islands plane die Veröffentlichung der Kontodaten von Kunden, schreibt das Magazin «Spiegel» und bringt die Bank damit in den Zusammenhang mit der Steueraffäre in Deutschland. CS verbilligen sich um 3,1% auf 50,40 CHF.


Mehr als 2% im Minus stehen auch ABB (-2,7% auf 25,90 CHF), Syngenta (-2,9% auf 291 CHF) und Swiss Re (-2,7% auf 81,80 CHF). Das heute anlaufende Aktienrückkaufprogramm der Swiss Re stützt den Titel derzeit kaum. Die Versicherungswerte werden in der aktuellen Marktsituation – wie die Bankaktien – ohnehin stärker als die meisten SMI-Titel abgestraft. ZFS geben 2,4% auf 320,50 CHF und Swiss Life 2,1% auf 257,25 nach. Roche (-0,7% auf 203,40 CHF) und Novartis (-1,1% auf 50,90 CHF) stellen sich dagegen besser als der Gesamtmarkt. Auch das Börsenschwergewicht Nestlé (-1,4% auf 492,50 CHF) stellt sich besser als der Index.


Im SLI sind Logitech (-3,6% auf 25,94 CHF) und OC Oerlikon (-3,1% auf 329,25 CHF) mit die deutlichsten Verlierer. Bei Kühne + Nagel (-0,4% auf 101,20 CHF) fallen die Verluste noch moderat aus, womit die Titel im Index am besten dastehen. In der zweiten Reihe hat Valiant (-0,1%) für 2007 ein weiteres Rekordergebnis gemeldet, was dem Titel derzeit eine gewisse Absicherung gegen unten bietet. Das Ergebnis sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hiess es. Das angekündigte Aktienrückkaufprogramm sei aber positiv zu werten.


Das Waadtländer Verpackungsunternehmen Baumgartner (+2,4%) teilte bereits am Samstag mit, das Kaufangebot einer Aktionärsgruppe unter der Leitung der Behr Bircher Cellpack (BBC Group) zurückgewiesen zu haben. Die Zehnder Group hat am Morgen eine kleinere Übernahme in Grossbritannien bekanntgegeben, die Aktie von Zehnder steht 1,2% höher. (awp/mc/ps)

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