CH-Verlauf: Schwächer – Indexschwergewichte drücken

Bei Kursschwankungen in einer Bandbreite von rund 100 SMI-Punkten zeigt sich der Markt zum Mittag schwächer. Neben einer negativen Grundstimmung belasten vor allem Abgaben in Indexschwergewichten. Auch nach dem Durchbruch durch den Support bei 7’440 SMI-Punkten rechnen die Charttechniker der Deutschen Bank nicht mit einem festen Abwärtstrend. Dazu sei das mittelfristige Setup nicht da. Die nächste Unterstützung sehen die Analysten bei 7’340.


Der SMI sinkt bis um 12.00 Uhr um 1,13% oder 84,43 auf 7’378,30 Punkte. Der SLI büsst 0,87% auf 1’143,36 Zähler ein und der breiter gefasste SPI verliert 1,00% auf 6’070,06 Punkte.


Die prozentual grössten Abgaben verzeichnen die Luxusuhrenhersteller Richemont (-3,0% auf 60,35 CHF). Swatch kommen mit einem Minus von 1,3% auf 298,00 CHF etwas besser weg.


Die grösste Belastung des Marktes stammt aber von Verkäufen in Titeln, die im SMI schwer gewichtet sind. Nestlé geben im Vorfeld der Veröffentlichung des Geschäftsergebnisses 2007 um 2,3% auf 468,50 CHF nach. Leicht belastend könnte dabei die Kurszielsenkung von Lehmann auf 550 (580) CHF sein.


Die Pharmavaloren Novartis (-1,5% auf 54,25 CHF) und Roche GS (-1,5% auf 191,30 CHF) drücken ebenfalls sehr auf den Index. Im Rahmen der laufenden Patentstreitigkeiten um das Anämie-Medikament Mircera in den USA von Roche mit Amgen hat die US-Gesellschaft ein Lizenzangebot der Basler abgelehnt. Auch Novartis ist in neue Patentstreitigkeiten involviert. Der Basler Konzern hat in den USA gegen Bayer und Wyeth geklagt. Dabei geht es um ein Medikament für Bluter.


Unter die weiteren grösseren Verlierer reihen sich Clariant (-1,8% auf 8,95 CHF) und Swiss Re (-1,6% auf 76,30 CHF) ein. Holcim geben um 1,3% auf 106,00 CHF nach.


Die am Vortag nach den überraschend bekannt gegebenen Abschreibern arg unter Druck geratenen Titel der CS verlieren «nur» um 0,6% auf 52,70 CHF. Für Häme unter Branchenkollegen ist gesorgt: So hat das Aktienresearch der UBS im Anschluss an die gestern von der CS bekannt gegebenen Neubewertungen für das erste Quartal 2008 das Kursziel für die CS-Aktien auf 78 (83) CHF gesenkt. Die Ratingagentur S&P droht zudem mit einer Herabstufung ihrer Bonitätsratings.


UBS ziehen um 0,8% auf 36,18 CHF an. Goldman Sachs haben ihre Gewinnprognosen für die UBS überarbeitet und das Kursziel auf 42 (52,70) CHF gesenkt. Julius Bär geben 0,3% auf 80,25 CHF nach.


ZFS (+0,8% auf 317,25 CHF) gehören zu den wenigen Gewinnern. Der Versicherungskonzern hat ein Aktienrückkaufprogramm gestartet und will bis Ende Jahr Aktien für maximal 2,2 Mrd CHF zurückkaufen. Dies wären 4,9% des Aktienkapitals, so das Unternehmen. Neben ZFS stehen Swisscom (+0,7% auf 415,00 CHF) und noch Nobel Biocare im Plus. Letztere erzielen mit Gewinnen 1,0% auf 245,00 CHF die prozentual grössten Avancen unter den SMI-Titeln.


Im SLI werden Kühne+Nagel (-2,8%) weiter zurückgenommen. Logitech verlieren 2,0%. Demgegenüber sind Givaudan gesucht und ziehen um 1,1% auf 1’027 CHF an. Nach der gestrigen Präsentation des 2007er Abschlusses hat Lehman das Kursziel auf 1’167 (bisher1’159) CHF erhöht und rät zu marktgewichten.


In der zweiten Reihe stehen die Titel von Hiestand (-17,2%), Schulthess (-17,6%) und Forbo (-15,1%) bei grossem Volumen deutlich unter Verkaufsdruck. Zeitweise werden die Aktien vom Handel ausgesetzt. Wie von Händlern zu erfahren ist, gibt es Verkaufaufträge der New Yorker Beteiligungsgesellschaft Focus Capital Investors, die zuletzt über 28% an Schulthess und Hiestand sowie mehr als 10% an Forbo hielt. Aus Forbo sollen die New Yorker schon ganz ausgestiegen sein, erfuhr AWP.


In Austriamicrosystems (-8,3%) müssen die Anleger die am Vorabend präsentierten Zahlen verdauen. AMS hat im Geschäftsjahr 2007 einen Rückschlag erlitten und die Analystenerwartungen wurden. Die zuletzt auf der Verliererseite stehenden Titel liechtensteinischer Banken liegen weiter im Angebot. VP Bank geben nach einer positiven Eröffnung um 2,6% nach; Liechtensteinische Landesbank verlieren um 2,6%. (awp/mc/pg)

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