CH-Verlauf: Schwächer – Zyklische Werte weiter unter Druck

Allerdings könnte der Futures- und Optionenverfall am kommenden Freitag zu gewissen Preisverzerrungen beitragen.


In der Schweiz vermochten die ermutigenden Anzeichen aus dem Detailhandel mit den gestiegenen April-Umsätzen und die aufgehellten Konjunkturerwartungen nicht zu beleben. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen hat im Juni einen Sprung auf +9,7 gemacht, nachdem er im Vormonat noch bei -3,9 gelegen hatte. Weiteren Aufschluss über die Konjunkturentwicklung erwarten sich die Marktteilnehmer von den heute Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten wie der Leistungsbilanz für das erste Quartal und den Konsumentenpreisen sowie Realeinkommen für den Monat April.


Um 12.00 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,99% auf 5’323,71 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 1,70% auf 802,50 Stellen und der SPI 1,02% auf 4’598,57 Zähler.


Im SMI-/SLI-Tableau fallen vor allem zyklische Valoren durch grössere Abgaben auf. So verlieren beispielsweise Adecco (-4,3%) deutlich. CFO Dominik de Daniel hat in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» noch von keiner klaren Stabilisierung des Marktes gesprochen. ABB (-3,1%) dürften wie andere europäische Investitionsgüterhersteller von Berichten von Sandvik in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Sandvik habe von sehr schwachen Absatzmärkten gesprochen, hiess es unter Marktbeobachtern.


Auch Titel wie OC Oerlikon (-4,2%), Clariant (-3,9%), Holcim (-2,9%), Kühne+Nagel (-2,9%), Syngenta (-2,5%) oder Geberit (-2,2%) verlieren überdurchschnittlich. In SGS (-3,2) würden zudem noch durch eine Herabstufung der Royal Bank of Scotland auf «Sell» belastet, so Marktbeobachter.


Synthes (-3,3%)sind in den USA wegen unzulässiger Vermarktung des Knochenersatzmaterials «Norian XR» angeklagt und müssen allenfalls mit einer Busse rechnen.


Unter den Finanztiteln geben Swiss Re (-4,8%), Julius Bär (-3,3%) sowie Bâloise (-3,8%%) und ZFS (-1,7%) deutlich nach. In Swiss Re würde sich die Herabstufung der Titel auf «Hold» durch die Deutsche Bank auswirken, so Marktbeobachter. Dagegen zeigen sich CS (-0,3%) resistenter.


Positive Akzente setzen die defensiven Swisscom (+2,8%). Swisscom-CEO Carsten Schloter hat die Zielsetzungen für 2009 einmal mehr bestätigt und rechnet vor allem im Mobilfunkbereich mit weiterem Preisdruck. Lonza (+0,2%) avancieren ebenfalls.


Kaum verändert notieren Novartis (-0,1%), Nestlé (-0,2%) oder Actelion. Letztere verdauen die Streichung von der Conviction Buy List durch Goldman Sachs gut. Roche (-0,8%) geben etwas deutlicher nach.


In Givaudan (-3,1% oder 19,16 auf 594,50 CHF) hat der Anrechtshandel im Zusammenhang mit der geplanten Kapitalerhöhung begonnen. Die Anrechte werden zu 23,10 CHF gehandelt.


Im breiten Markt fallen redIT durch Verluste um 10,2% auf. Sulzer (-6,0%) gehören ebenfalls zu den grösseren Verlierern. Deutliche Avancen verzeichnen unter anderen Baumgartner (+16,1%) oder Datacolor (+10,1%). (awp/mc/pg/19)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert