CH-Verlauf: Seitwärts unter 5’000 Punkten – Givaudan unter Druck

Umso wichtiger seien die Signale von der Eröffnung der US-Aktienmärkte am Nachmittag, heisst es weiter. Derzeit weisen die US-Futures auf eine negative Eröffnung hin. Makroseitig gab es Positives vom ZEW-Index. So haben sich die mittelfristigen Konjunkturerwartungen für Deutschland im Februar den vierten Monat in Folge aufgehellt. Am Nachmittag steht noch der US-amerikanische Empire State Manufacturing Index Februar auf der Agenda.


Bis um 12.10 Uhr fällt der SMI um 1,86% bzw. 94,23 auf 4’983,39 Punkte (bisheriges Tages- und 52 Wochentief 4’976,51). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 2,39% auf 711,24 Punkte ein und der breite SPI 1,76% auf 4’148,22 Zähler.


Givaudan (-9,8% auf 743,50 CHF) stehen besonders stark unter Druck und sind der grösste Verlierer unter den Blue Chips. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat mit seinem vorbörslich präsentierten Jahresergebnis 2008 die Erwartungen insbesondere auf Stufe Reingewinn klar verfehlt. Die Analysten bemängeln vor allem die organische Wachstumsverlangsamung im vierten Quartal, bezüglich der weiteren Aussichten zeigen sie sich jedoch eher zuversichtlich und honorieren die bestätigten Ziele.


Clariant (-3,4% auf 5,90 CHF) verbilligen sich ebenfalls stärker als der Gesamtmarkt. Das vorgelegte Ergebnis hat die Erwartungen leicht verfehlt, beim Konzernergebnis resultierte nicht ganz überraschend ein Verlust. Analysten bezeichnen die verhaltenen Aussichten sowie die Kommentare der Firmenverantwortlichen als wenig ermutigend.


Swiss Life (-5,7% auf 46,60 CHF) zählen erneut zu den grössten Verlierern und setzen somit die Talfahrt der vergangenen Handelstage fort. Im Handel wird vor allem auf die enttäuschenden Zahlen des deutschen Finanzdienstleisters MLP verwiesen, an der die Swiss Life zu rund einem Viertel beteiligt ist. Ausserdem drückten erneut Gerüchte um eine Kapitalerhöhung beim Schweizer Lebensversicherer auf den Kurs.


Auch Bâloise (-6,6% auf 73,05 CHF) und ZFS (-3,4% auf 184,30 CHF) werden deutlich tiefer gestellt, Swiss Re (-2,7% auf 17,53 CHF) stehen unter den Assekuranzen am besten da. Gerüchte über weitere personelle Konsequenzen nach dem Abgang von CEO Jacques Aigrain und der Blick auf die Zahlenpublikation am Donnerstag hatten zuletzt am Markt dominiert.


Bei den Banken schneiden Julius Bär (-2,5% auf 33,30 CHF) und CS (-2,6% auf 30,40 CHF) etwas besser ab als UBS (-4,2% auf 12,34 CHF). Morgan Stanley hat das Rating für CS auf Overweight erhöht und rät, aus anderen Bankentiteln in die Valoren der Grossbank umzuschichten. Gleichzeitig wird das Kursziel für die Papiere auf 37 (33) CHF angepasst. Händler zeigen sich uneinig, welche der beiden Grossbanken derzeit besser dasteht.


Roche (-1,8% auf 145,40 CHF) verlieren überdurchschnittlich, die ebenfalls grosskapitalisierten Novartis (-0,6% auf 49,30 CHF) und Nestlé (-1,3% auf 37,02 CHF) stehen besser da. Allerdings hat L’Oreal, an der Nestlé mit knapp 29% beteiligt ist, mit den Geschäftszahlen für 2008 negativ überrascht. Am Donnerstag legt der Nahrungsmittelkonzern selbst Zahlen vor.


Synthes (-0,5% auf 138,60 CHF) schneiden vor den Zahlen am (morgigen) Mittwoch besser als der Gesamtmarkt ab.


An die Tabellenspitze haben sich OC Oerlikon (+1,5% auf 31,16 CHF) abgesetzt, die ihr Intraday-Hoch bei 33 CHF markiert haben. Am Markt wird auf die Short-Eindeckung eines Hedge-Fonds verwiesen. Zudem halten die Spekulationen um eine Zusammenführung des Technologiekonzerns mit Sulzer an. Die Renova Gruppe von Viktor Vekselberg ist an beiden Unternehmen beteiligt.


Daneben stehen nur noch SGS (+0,3% auf 1’131 CHF) im Plus, ohne dass es fundamentale Nachrichten gibt.


Im breiten Markt rücken Schindler 3,0% (N) bzw. 2,8% (PS) vor. Das Unternehmen hat Zahlen zum Geschäftsjahr 2008 vorgelegt und dabei die Markterwartungen übertroffen. Analysten zeigten sich über das vorgelegte Zahlenset erfreut und bezeichneten es als «sehr solide» oder gar «exzellent».


Rieter verlieren 3,5%, das Unternehmen hat Fortschritte bei der mittel- und längerfristigen Finanzierung vermeldet.


Phoenix Mecano tendieren nach dem Zahlenausweis zum Berichtszeitpunkt unverändert. Dabei gelten die erhöhte Dividende sowie das fortgeführte Aktienrückkaufprogramm als positiv. (awp/mc/pg/20)

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