CH-Verlauf: SMI weiterhin sehr schwach

Fürs erste sei aus technischer Sicht wichtig, dass die Marke von 8’600 Punkten gehalten habe, meinte ein Händler; aber wohin die Reise in den nächsten Tagen gehen werde, wisse niemand. Klar sei nur, dass der Markt derzeit für negative Nachrichten relativ empfänglich sei.


Die schwache Eröffnung hatte sich bereits abgezeichnet, hatten doch die US-Aktienmärkte, aber auch die asiatischen Märkte zum Teil massiv tiefer geschlossen. Grund für die erneute Kursschwäche sind vor allem die Probleme des US-Hypothekarsektors bzw. der vom Bankrott bedrohten Gesellschaft New Century. Unter Druck stehen denn auch vor allem die Bankenwerte CS und UBS, die in das Debakel zum Teil involviert sind.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis um 12.00 Uhr 186,54 Punkte bzw. 2,11% auf den Stand von 8’642,55 Stellen, der breitere Swiss Performance Index (SPI) büsst 149,90 Punkte bzw. 2,13% auf 6’899,36 Zähler ein.


Zu den grössten Verlierern gehören die Grossbanken UBS (-3,7% auf 67,60 CHF) und CS (-3,4% auf 82,80 CHF). Die beiden Banken sind offensichtlich von den Problemen bei New Century relativ stark betroffen: Die CS habe der Gesellschaft eine Kreditlimite von 1,4 Mrd USD eingeräumt, die UBS sogar von 2 Mrd USD, heisst es. Gegen die UBS wird in den USA zudem ermittelt: es wird ihr vorgeworfen, mit beschönigenden Analysen die effektive Lage von New Century verharmlost zu haben.


Abgesehen davon ist die Nachrichtenlage dünn, die Kursbewegungen sind vor allem im Zusammenhang mit der Gesamtschwäche des Marktes zu sehen. Zum Teil noch schwächer als die Grossbanken notieren etwa Julius Bär (-4,4% auf 151,10 CHF), Holcim (-4,1% auf 116,50 CHF) oder ABB (-3,7% auf 19,80 CHF).


Wie üblich in solchen Fällen, halten sich die defensiven Schwergewichte am besten. SMI-Spitzenreiter sind dementsprechend Novartis (-0,3% auf 68,65 CHF) und Nestlé (-1,1% auf 465,25 CHF). Auch Swisscom halten sich nach zwei schwachen Tagen – zumindest relativ gesehen – einigermassen gut (-1,4% auf 432 CHF).


Im breiten Markt stehen u.a. Ascom (-4,1%) im Fokus. Der Berner Technologiekonzern hat die definitiven Zahlen 2006 präsentiert und schlägt die Wiederwahl von Juhani Anttila als Mitglied des Verwaltungsrates vor. Zudem soll – wie Grossaktionär Ronny Pecik verlangt hat – auf eine Dividendenzahlung verzichtet und der Verwaltungsrat verkleinert werden. Pecik habe ihm sein Einverständnis gegeben, sagte Antilla überraschenderweise vor den Medien.


Temenos büssen 2,6% ein, dies trotz dem Abschluss eines strategischen Abkommen mit Metavante für den US-Markt. Der Titel leide unter der schwachen Stimmung für Bankentitel, zudem sei das Abkommen zum Teil schon bekannt gewesen, heisst es.


Charles Vögele verlieren am Tag nach der Bekanntgabe von Laxey als neuem Aktionär (Beteiligung von 5,08%) 0,8%.


Grössere Verluste im SPI erleiden zur Mittagszeit u.a. BVZ (-7,4%), Escor (-6,2%), Ci Com (-5,8%), Implenia (-5,7%) oder Esmertec (-5,6%). (awp/mc/pg)

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