CH-Verlauf: Stabiles Plus bei abnehmender Volatilität

Die bisherige Spannweite von gut 100 Punkten bewegt sich schon beinahe wieder in «normalen» Sphären. Gemäss dem Volatilitätsindex VSMI könnte die heutige Spannweite einen Wert von 220 Punkten erreichen.


Das schnelle Auf und Ab der Börsen dürfte sich wie beim Bungee Jumping langsam einpendeln, lautet denn auch die Einschätzung der Bank Wegelin. Zumindest scheine dieser Vorgang nicht mehr fern. Viele Aktien hätten ein «lächerlich geringes» Bewertungsniveau erreicht, auch unter Berücksichtigung von viel tieferen Gewinnen als in den Schätzungsvorgaben, weshalb das Anlaufen der Quartalsberichterstattung als Glücksfall zu bezeichnen sei. Schaffe der Markt die Stabilisierung und dämme die enormen Schwankungen der vergangenen Wochen ein, wäre dies die Grundvoraussetzung für eine Börsenerholung über einen Zeitraum von ein oder zwei Tagen hinaus.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis um 12.10 Uhr 38,19 Punkte oder 0,63% auf 6’137,81 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI legt 0,98% auf 862,86 Punkte zu und der breite SPI 0,78% auf 5’070,6 Zähler. Novartis (-2,5% auf 58 CHF) sind nach gutem Start klar in die Verlustzone zurückgefallen. Die am Morgen präsentierten Zahlen zum dritten Quartal wurden allgemein als solide angeschaut und auch entsprechend kommentiert. Allenfalls wurden zu hohe Erwartungen einzelner Investoren enttäuscht, weshalb es nach dem massiven Plus von 12% vom Freitag zu Gewinnmitnahmen kommt. Verglichen mit der Freitagsperformance sind die aktuellen Abgaben jedoch moderat.


Roche (+1,0% auf 177,20 CHF) haben den Handel am Tag vor der Präsentation der Quartalszahlen mit einer gewissen Volatilität aufgenommen, notieren mittlerweile aber wie die Mehrheit der Aktien klar im Plus. Nebst Novartis bremsen Abgaben in schwereren Aktien wie UBS (-1,3% auf 17,92 CHF) und ZFS (-3,7% auf 211 CHF) den Index. Daneben stehen im SMI/SLI einzig noch Bâloise (-2,2% auf 51,80 CHF) sowie mit klar bescheideneren Verlusten Swatch, SGS, Logitech und Clariant im negativen Terrain.


An der Spitze stehen unverändert Syngenta mit einem Plus von 8,2% auf 176,20 CHF. Der Titel wird von einem positiven Kommentar von Goldman Sachs verbunden mit einer Kaufempfehlung getrieben. Allerdings hatten Syngenta in der Vorwoche ein Wochenminus von 10% hinzunehmen, währenddem der SMI gleichzeitig um 14% zugelegt hatte.


Sehr stark präsentieren sich zudem OC Oerlikon (+7,6% auf 117,70 CHF), ABB (+5,0% auf 17,70 CHF), Julius Bär (+4,8% auf 47,86 CHF) oder Petroplus (+4,0% auf 29,54 CHF). Swiss Re (+3,4% auf 42,40 CHF) werden von einer «Buy»-Empfehlung durch die Citigroup gestützt. Ausserdem wurde Swiss Re in der britischen Wochenendpresse einmal mehr als möglicher Bieter für den Versicherungsarm der Royal Bank of Scotland genannt. Im Gegensatz zu UBS sind auch CS (+3,2% auf 50,05 CHF) klar gesucht, nachdem das Papier in der Vorwoche bereits über 40% zugelegt hatte.


Kühne+Nagel (+2,3% auf 63,45 CHF) sind nach unstetem Beginn wie andere Aktien in eine ruhigere Seitwärtsbewegung übergegangen. Die am Morgen präsentierten Daten zum Geschäftsjahr in den ersten neun Monaten haben die Erwartungen mehrheitlich getroffen. Der Ausblick des Unternehmens fiel aufgrund Finanzkrise sehr vage aus, positiv gewertet wird aber eine Akquisition in Frankreich. Am breiten Markt stehen verschiedene Industrieunternehmen wie AFG (+10,7%), u-Blox (+9,1%), Interrroll (+8,9%) oder Infranor (+8,1%) an der Spitze. Auch die Aktien des Duty Free-Spezialisten Dufry (+10,6%) steigern sich überdurchschnittlich. (awp/mc/ps/22)

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