CH-Verlauf: Verluste ausgeweitet – Banken weiter unter Druck

Zudem werde der Bankensektor durch die Abstufung der Kreditwürdigkeits von BNP Paribas durch Fitch belastet.


Nachdem der Ifo-Geschäftsklima am Markt kaum Spuren hinterliess, richtet sich der Blick der Anleger nach Amerika. «Der Markt wartet nun auf die US-Immobiliendaten», sagte der Händler.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis 11.55 Uhr um 1,02% auf 6’453,32 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,24% auf 992,96 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,01% auf 5’679,50 Zähler.


Die europäischen Bankenwerte stehen weiter unter verstärktem Abgabedruck. Die Abstufung der Kreditwürdigkeit der BNP Paribas durch Fitch habe die Finanzkrise wieder ins Bewusstsein gebracht, sagen Beobachter. Zudem belaste eine Branchenstudie der Citigroup, in der das Kursziel mehrerer Bankenaktien gesenkt wurde. Hierzulande zählen CS (-2,6%) und UBS (-1,8%) zu den schwächsten Werten.


Auch die Assekuranzen finden sich im Minus wieder. Die grössten Verluste gehen dabei zu Lasten von ZFS und Swiss Life, die je 1,7% verlieren. ZFS hält heute einen Investorentag.


Am Tabellenende stehen auch konjunktursensitive Werte wie Richemont (-2,7%), Adecco (-2,3%), ABB (-2,2%), Swatch (-1,9%) oder Holcim (-1,6%). Die Zykliker hatten am Vortag am stärksten von der angekündigten Flexibilisierung der chinesischen Währung profitiert. Bei den Luxusgütertiteln belasten neben Gewinnmitnahmen auch die soliden, aber leicht unter den Erwartungen ausgefallenen Uhrenexporte.


Für die ebenfalls zyklischen Petroplus (-1,9%) hat Goldman Sachs im Rahmen einer Branchenstudie über den Europäischen Ölmarkt das Kursziel minim zurückgenommen.


Geberit verlieren 1,5%. Die Analysten von Merrill Lynch haben den Titel von ihrer «Building & Construction Most Preferred List» gestrichen. Das Rating bleibt auf Buy.


Die Aktien des SMI-Neulings Transocean verlieren nach kräftigen Avancen in den vergangenen zwei Tagen 1,5%. Im Handel wurden die jüngsten Gewinne mit Käufen indexorientierter Anleger begründet. Am Berichtstag wurde bekannt, dass die amerikanische Capital Group eine Beteiligung von 3,48% an Transocean hält.


Roche (-0,1%), Novartis (-0,3%) und Nestlé (-0,5%) verlieren unterdurchschnittlich. Der Nahrungsmittelkonzern hat heute am zweiten Tag des Investorenseminars 2010 die Bedeutung des Geschäftes in den aufstrebenden Märkten herausgestrichen. Zudem wurde bekannt, dass im Bereich Nutrition die ursprünglich aufgestellten Ziele von 10% organischem Wachstum und einer EBIT-Marge von 20% kurz- bis mittelfristig nicht erreichen werden dürften.


Im positiven Terrain notieren von den Blue-Chips einzig Sonova (+0,5%), ohne spezifische News dazu.


Im breiten Markt halten Santhera (-6,3%) weiter die rote Laterne. Nach sechs Gewinntagen in Folge würden heute Gewinne mitgenommen, heisst es. Schindler N verlieren 1,3% und PS 1,1%. Der Konzern hat am Vorabend eine Auftrag aus Chile im Wert von rund 40 Mio USD bekannt gegeben.


Für Ascom (-2,3%) hat die UBS das Kursziel leicht zurückgenommen. Es bestehe weiterhin das Risiko einer Investitionsverlangsamung der Hauptkunden in Network Testing, kommentiert die Bank. (awp/mc/pg/15)

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