CH-Verlauf: Verluste leicht ausgebaut – Banken unter Druck

Es mehren sich die Anzeichen, dass der Aktienmarkt «leicht überkauft» sein könnte. Allerdings seien die Volumen in der Woche nach Ostern noch sehr tief und es fehle an Impulsgebern, so der Händler weiter. Am Nachmittag könnten aus den USA Angaben zum Hypothekenmarkt und später zu den Rohöllagerbeständen den Markt allenfalls bewegen. In Europa haben die Daten zur Wirtschaftsentwicklung im vierten Quartal 2009 im Euroraum enttäuscht.


Bis um 12.00 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,30% auf 6’865,22 (Tagestief: 6’844) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steht um 0,36% tiefer bei 1’062,96 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,25% tiefer bei 6’031,57 Zählern.


Die grössten Verluste gehen im SMI von den Grossbanken aus. So geben UBS um 1,7% und Credit Suisse um 1,3% nach. Gerüchte wonach in Kalifornien die drei grössten Pensionskassen riesige Verluste ausweisen müssen und ihren Verpflichtungen möglicherweise nicht mehr nachkommen können, lasten laut Händleraussagen auf dem Segment. Dagegen seien die Fed-Aussagen aus dem gestern publizierten Sitzungsprotokoll in den Hintergrund gerückt. Die Fed sprach davon, dass die Zinsen über einen langen Zeitraum auf niedrigem Niveau gehalten werden könnten.


Der US-Steuerstreit übt auf UBS zusätzlichen Druck aus: Die amerikanische Staatsanwaltschaft plant Kreisen zufolge eine Welle von Anklagen gegen Personen, die mit Hilfe der UBS Steuern hinterzogen haben sollen. Die Fälle sollen vor dem 15. April, der Meldefrist für Steuererklärungen, mediale Aufmerksamkeit erzeugen, hiess es.


Lonza geben mit 1,6% respektive 1,35 CHF ebenfalls deutlich nach. Allerdings werden die Titel heute mit 1,75 CHF ex-Dividende gehandelt.


Grössere Gewinnmitnahmen sind etwa bei den Luxusgüteraktien der Swatch Group (-0,9%) und Richemont (-1,0%) zu sehen. Unter erhöhtem Abgabedruck stehen zudem SGS (-1,0%) oder Syngenta (-1,0%).


Die Schwergewichte Nestlé (unv.), Novartis (-0,2%) und Roche (+0,4%) tendieren uneinheitlich, nachdem die Titel am Dienstag zum Teil stark nachgegeben hatten.


Dagegen kommt es bei Logitech (+0,8%) zu Anschlusskäufen. Die Titel hatten gestern von positiven Branchen-Nachrichten profitiert und deutlich fester geschlossen.


Leicht steigende Kurs sind bei den Versicherungen Bâloise (+0,5%), Swiss Life (+0,4%) oder ZFS (+0,3%). Swiss Re gewinnen am Tag der GV derzeit 0,3%.


Im breiten Markt büssen Burckhardt (-2,6%) trotz der Kurszielerhöhung durch die UBS an Wert ein. EFG International verlieren 1,1%. Dies dürfte allerdings nicht im Zusammenhang mit der Ernennung des UBS-Manns Walter Arnold zum neuen Leiter Private Private Banking Zürich stehen.


Bobst werden von Helvea neu zum «Kauf» empfohlen. Die Titel verteuern sich stark um 6,1%. Derweil legen Bank CA St.Gallen um 5,5%, Cos um 4,2% oder Dufry um 3,8% zu.


Auf der Verliererseite geben Canon (Schweiz) um 6,35, Apen um 5,9% oder Mikron um 3,4% nach. (awp/mc/ps/16)

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