CH-Verlauf: Weiter im Plus – Finanzwerte gefragt

Dies verlautete aus Händlerkreisen. Für den heutigen Tag dürfte einiges von der Entwicklung in den USA abhängen. Vor Handelsstart an der Wall Street steht der Empire State Manufacturing Index März auf der Agenda, später werden noch Daten zur Industrieproduktion Februar sowie der NAHB-Stimmungsindex Bauunternehmen März veröffentlicht.


Bis um 12.15 Uhr zieht der SMI um 1,32% bzw. 62,26 Stellen auf 4’789,00 Punkte vor (bisheriges Tageshoch 4’812). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 2,26% auf 679,08 Punkte und der breite SPI 1,94% auf 4’025,00 Zähler.


Die Finanzwerte tendieren allesamt fester. Günstige Nachrichten aus dem Ausland, darunter Aussagen der EZB zur Lage der französischen Banken, die Absage der HSBC an weitere Staatshilfen sowie Äusserungen von Barclays zum angelaufenen Geschäftsjahr wirken Händlern zufolge stützend.


Unter den hiesigen Titeln heben sich vor allem UBS (+8,1% auf 11,67 CHF) positiv ab. In der Wochenendpresse wurde über einen möglichen Abbau von weiteren 5’000 Stellen bei der Grossbank berichtet. Zudem stehen weitere Veränderungen im Verwaltungsrat an. Abtreten werden Ernesto Bertarelli, Gabrielle Kaufmann-Kohler und Jörg Wolle. Sie sollen an der kommenden GV durch Michel Demaré, Ann Godbehere und Axel P. Lehmann ersetzt werden.


Auch CS (+4,9% auf 32,04 CHF) können deutlich zulegen. Händler verweisen bei beiden Grossbankentiteln auf eine starke Nachfrage aus dem Ausland, auch wird die Annahme der OECD-Richtlinien bei der Amtshilfe in Steuerfragen überwiegend positiv gesehen.


Swiss Re (+4,6% auf 15,57 CHF) und Swiss Life (+5,0% auf 64,15 CHF) stehen ebenfalls gut da. Bei letzteren wirke die sich abzeichnende Lösung der MLP-Thematik nach, meinen Händler. Von den Avancen der SPI-kotierten Helvetia (+8,8%) vor den morgigen Zahlen werden auch ZFS (+3,3% auf 153,10 CHF) und Bâloise (+2,0% auf 64,30 CHF) beflügelt. Bei letzteren steht die Ergebnispublikation am Mittwoch an.


Gesucht sind daneben zyklische Werte, vor allem Kühne + Nagel (+6,5% auf 65,20 CHF), Logitech (+5,7% auf 11,09 CHF) und OC Oerlikon (+4,1% auf 38,48 CHF).


Roche werden ex-Dividende von 5 CHF gehandelt und geben 4,5% oder 6,80 CHF auf 143,70 CHF ab. In der Wochenendpresse äusserte sich VRP Humer zum Genentech-Deal, die Verschuldung will er bis 2012 oder 2013 abbauen. Er zeigte sich zuversichtlich, das US-Personal nach der Vollübernahme halten zu können. Die übrigen Index-Schwergewichte tendieren fester: Novartis um +2,6% auf 43,06 CHF sowie Nestlé um +0,9% auf 37,56 CHF.


Als Profiteure des Genentech-Deals werden am Markt Actelion (+1,9% auf 56,25 CHF) gesehen. Nach der Vollübernahme durch Roche dürften Branchenfonds und Beteiligungsgesellschaften ihre Gelder wieder im Biotechnologiesektor anlegen, heisst es. Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch die CS in einer Studie und empfiehlt die Aktien mit «Outperform» und einem Kursziel von 74 CHF zum Kauf.


Holcim steigen nach zeitweisen Verlusten 3,3% auf 38,64 CHF. Morgan Stanley hat das Rating auf «Underweight» von zuvor «Equalweight» zurückgenommen. Das Kursziel beträgt neu 34 (88) CHF. Die Bank begründet ihren Entscheid mit der fehlenden Visibilität und hohen Refinanzierungskosten. Negative Vorzeichen tragen noch Synthes (-0,9% auf 128,20 CHF) und Ciba (-0,3% auf 48,28 CHF).


Im breiten Markt können AFG (+1,4%), Belimo (+2,9%), Partners Group (+7,7%) und BFW (+5,9%) nach Zahlen zulegen. Auch Rätia Energie (PS +10,8%) sind nach den am Freitagabend vermeldeten vorläufigem Ergebnis stark gefragt. Temenos (+13,3%) haussieren nach einer positiven Studie von Merrill Lynch. Für Tornos (-7,6%) geht es dagegen nach einem publizierten Gewinneinbruch für 2008 und dem Verzicht auf eine Dividendenausschüttung bergab. (awp/mc/ps/20)

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