CH-Verlauf: Weiter klar höher – UBS dreht ins Plus

Dies nachdem die US-Regierung am Vorabend ihre Position im Klagefall um Kundendaten zuhanden des Gerichts in Florida veröffentlicht hat. Die freundliche Eröffnung wurde von Händlern mit den Vorgaben der US-Börsen begründet. So hatte die unerwartete Eintrübung des US-Konsumentenvertrauens an Wall Street am Dienstagabend zwar für Verluste gesorgt, gegen Handelsende legten die Indices aber wieder zu. Am Nachmittag könnten Konjunkturdaten aus den USA den Handel etwas beleben, denn um 16 Uhr hiesiger Zeit wird der zu den wichtigsten Indikatoren der Wirtschaftsentwicklung zählende Einkaufsmanagerindex ISM für das Verarbeitende Gewerbe veröffentlicht.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt bis kurz vor Mittag 0,84% auf den Stand von 5’449,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,89% auf 817,92 Zähler zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,72% auf 4’696,00.


Aus technischer Sicht hat der SMI heute Unterstützung bei 5365/75 und 5340/50 Punkten. Widerstand sei bei 5415/20 und 5430/35 sowie 5480 angesagt, meint man bei der Deutschen Bank. Die Indikationen seien neutral, mit einer leicht negativen Tendenz.


Kursbewegende Unternehmensnews zu den wichtigsten Titeln gibt es nur wenige. Viel beachtet bleibt vor allem die Aktie der UBS, die zwar gut 1% tiefer eröffnet hat, bald aber schon gedreht hat und derzeit 1,1% zulegt. Das US-Justizministerium hat am Vorabend mitgeteilt, dass an den Klagen gegen die Schweizer Grossbank festgehalten werden soll. In ihrer Eingabe vor Gericht fordern die Steuerbehörde weiterhin, dass die UBS die Daten von 52’000 Konten den amerikanischen Beamten zugänglich macht. Marktteilnehmer meinen allerdings, dass das einen Vergleich zwischen den Parteien in den nächsten Tagen oder Wochen nicht ausschliesst.


Auch bei der anderen Schweizer Grossbank, der CS (+0,2%) hat das Bankgeheimnis weiter höchste Priorität. So will sie offenbar den französischen Steuerbehörde die Identität von Kunden offenlegen, die französische Finanzinstrumente oder Aktien halten. Die Grossbank habe letzte Woche die fraglichen Personen angeschrieben und um Autorisierung des Schrittes ersucht, schreibt die welsche Tageszeitung «Le Temps» in ihrer heutigen Ausgabe.


Die grössten Gewinner unter den 30 SMI/SLI-Titeln sind zur Mittagszeit Petroplus (+2,8%), Richemont (+2,3%) und Clariant (+2,0%), allerdings ohne fundamentale News dazu. Gut im Rennen liegen auch ABB (+1,9%). Der Technologiekonzern hat einen neuen Energietechnik-Auftrag aus Indien vermeldet; allerdings ist das Volumen mit 34 Mio USD gering und dürfte somit nicht der Hauptgrund für die Kurs-Bewegung sein.


Die drei grössten Verlierer heissen Kühne+Nagel (-1,3%), Sonova (-0,7%) und Lonza (-0,4%). Letztere haben zuletzt von Spekulationen profitiert, der Titel könnte per September in den SMI aufgenommen werden. Vierter und damit letzter Verlierer sind Swiss Life (-0,2%), wobei die Aktien des grössten Schweizer Lebensversicherers mit +30% bezüglich Halbjahresperformance hinter CS (+74%) zweitbester SMI-Wert sind.


Die defensiven Werte legen mit Roche (+1,0%), Nestlé (+0,7%) und Novartis (+0,3%) ebenfalls etwas zu, liegen damit allerdings nicht im Spitzenfeld.


Im breiten Markt gehören u.a. Orascom (+6,2%), u-blox (+5,4%) oder Georg Fischer (+5,0%) zu den grössten Gewinnern. Bei u-blox sind es die jüngsten Aussagen von CEO Thomas Seiler in der Presse (u.a. zum Umsatzziel), welche die Titel beflügeln. Auf der Verliererseite zuoberst stehen Pelikan (-17,9%), Looser (-15,0%) und Global Natural (-8,1%). (awp/mc/ps/18)

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