CH-Verlauf: Weiter negativ – OC Oerlikon bauen Verluste aus

Im weiteren Verlauf drückten negative Konjunkturdaten auf das Sentiment. So fielen in Deutschland GfK-Konsumklima- und ifo-Geschäftsklimaindex auf mehrjährige Tiefstände, der UBS-Konsumindikator markierte indes die grösste monatliche Korrektur seit knapp einem Jahr.


Auch eine Reihe vorgelegter Halbjahreszahlen prägt den Handel, abgestraft werden vor allem OC Oerlikon. Druck lastet gemäss den US-Vorgaben auch auf den Bankenvaloren. Für den weiteren Tagesverlauf dürfte die Eröffnung an der Wall Street sowie US-Konjunkturdaten richtungsweisend sein. So gibt es am Nachmittag Neues zur Lage am Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll der letzten Sitzung.


Der SMI steht um 12.15 Uhr 37,20 Punkte bzw. 0,53% tiefer bei 7’025,38 Punkten. Der Leitindex erholt sich damit vom Intraday-Tief bei 6980,09 Zählern und kann sich über der Marke von 7’000 Punkten halten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,56% auf 1’047,62 Punkte ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,49% auf 5’915,88 Punkte.


Unter den 30 Titeln im SMI/SLI verlieren OC Oerlikon (-1,8% auf 258,50 CHF) nach den vorgelegten Resultaten weiter und halten sich auf dem vorletzten Tabellenplatz. Die Papiere waren zunächst im Plus gestartet, dann jedoch abgerutscht. Der Verlust lag trotz einer Gewinnwarnung am unteren Ende der Analysten-Vorgaben. Lobende Worte gab es immerhin für die gute Umsatzentwicklung in der Solar-Sparte.


Noch schwächer zeigen sich nur Ciba (-2,4% auf 26 CHF) am Tabellenende, auch Givaudan (-1,5% auf 871,50 CHF) leiden überdurchschnittlich.


Auf den Finanztiteln lasten die negativen Vorgaben aus den USA. Auch für die Zukunft geben Experten keine Entwarnung. Der Sektor sei nach wie vor sehr volatil, meint ein Analyst. «Wir sehen, dass es überall zu einer Abschwächung kommt. Es ist also noch nicht vorbei.»


UBS stehen mit -0,8% auf 22,62 CHF im Minus, CS gar mit -1,0% auf 49,38 CHF. Die Grossbank hat von der kanadischen National Bank Financial (NBF) mehr als 80% an der Asset Management Finance Corporation (AMF) erworben und bezahlt dafür rund 384 Mio USD mit neu ausgegebenen Aktien. Analysten werten die Transaktion als kursneutral.


Angesichts des Übernahmekampfs um den deutschen Finanzberater MLP und vor den Zahlen am Donnerstag notieren Swiss Life 0,7% tiefer auf 226,90 CHF. Zahlen kommen am morgigen Mittwoch zudem von Bâloise (-0,5% auf 101,90 CHF). Noch stärkere Abschläge gibt es bei Swiss Re (-1,6% auf 65,85 CHF) und ZFS (-1,2% auf 277,50 CHF).


Im Mittelfeld positionieren sich die Index-Schwergewichte Roche (-0,6% auf 180,7 CHF), Novartis (-0,7% auf 60,05 CHF), Nestlé (-0,1% auf 48,36 CHF) halten sich besser.


Auftrieb erhalten Kühne + Nagel (+0,6% auf 82,45 CHF) an der Tabellenspitze sowie Clariant (+0,5% auf 9,85 CHF) und Petroplus (+0,3% auf 47,10 CHF). Händler verweisen auf die Entwicklung des Ölpreises.


Im breiten Markt verzeichnen sia Abrasives (+11,4% auf 395 CHF) ein Rally und führen die SPI-Titel damit an. Der Unternehmer Giorgio Behr hat seine Beteiligung an der Schleifmittelherstellerin auf 38% erhöht und ein öffentliches Kaufangebot für die verbleibenden Aktien von sia Abrasives zu je 385 CHF angekündigt.


Nach vorgelegten Geschäftszahlen rutschen Komax (-8,0%) im Verlauf deutlich ab. Nachdem das Unternehmen im Juli mit einem hohen Auftragseingang im ersten Halbjahr überrascht hatte, zeigen sich Analysten nun von der Profitabilität enttäuscht.


Tiefer notieren nach dem Halbjahresausweis auch Looser (-1,1%), Charles Vögele (-0,8%), die WKB (-0,5%) sowie Swiss Prime Site (-0,5%). Huber + Suhner zeigen sich unverändert; Avancen gibt es dagegen bei Lindt & Sprüngli (N +2,7%; PS +3,1%) sowie Victoria-Jungfrau Collection (+0,6%).


Also verlieren 5,2%. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die strategische Alianz European Wholesale Group nach rund sechs Jahren Zusammenarbeit aufgelöst. Das Ziel der EWG, ihre Partner zu multinationalen Distributionsunternehmen im europäischen IT-Markt zu entwickeln, sei erreicht worden. (awp/mc/pg/23)

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