CH-Verlauf: Weiter schwach – Syngenta fest

Neueste Konjunkturdaten aus der Eurozone bestärken die Pessimisten am Markt. So ist die Wirtschaftsstimmung im Dezember auf ein neues Tief gesunken und der Geschäftsklimaindex auf den tiefsten Stand seit Januar 1985 abgerutscht. Für den heutigen Tag steht die Senkung des Leitzinses der Bank of England im Fokus, daneben gibt es noch Makrodaten aus den USA zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Verbraucherkrediten November.


Die Eröffnung der Wall Street dürfte weitere Impulse setzen, derzeit tendieren die Futures auf wichtige US-Indizes überwiegend negativ. Einen Hinweis auf die Zinspolitik der EZB in der kommenden Woche erhoffen sich die Anleger von der Rede des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet am Abend; am morgigen Freitag dürfte der US-Arbeitsmarktbericht grössere Aufmerksamkeit finden.


Bis um 12.15 Uhr sinkt der SMI 40,63 Punkte oder 0,71% auf 5’721,06 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 1,04% auf 821,98 Punkte und der breite SPI 0,74% auf 4’721,80 Punkte.


Einzelne Finanzwerte zählen dabei zu den grössten Verlieren, allen voran Bâloise (-3,6% auf 79,20 CHF). Aber auch CS (-3,4% auf 29,76 CHF), Swiss Life (-2,8% auf 77,15 CHF) und ZFS (-2,7% auf 233,60 CHF) werden deutlich tiefergestellt.


Nobel Biocare notieren 3,6% leichter bei 23,16 CHF. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Erholungsphase.


ABB (-3,0% auf 15,86 CHF) geben ebenfalls überdurchschnittlich nach. Der Industriekonzern hat ein bisher zu 21% gehaltenes Gemeinschaftsunternehmen in Finnland vollständig übernommen. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2009 abgeschlossen werden, zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Auf Geberit (-1,1% auf 122 CHF) lastet eine Kurszielsenkung durch Morgan Stanley.


Petroplus (-2,6% auf 24,28 CHF) können einen Teil der Einbussen des Vormittags wieder wettmachen. Gestern Nacht ist in der Raffinerie Ingolstadt ein Feuer ausgebrochen, wie Petroplus bekanntgab. Der Brand konnte zwar rasch unter Kontrolle gebracht werden, Analysten erwarten dennoch im ersten Quartal 2009 negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens.


Kühne + Nagel (-2,6% auf 71,45 CHF) leiden unter einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley. Für den SPI-Titel Panalpina (-7,0% auf 59,90 CHF) gab es gar eine Absenkung auf «Underweight» bei einem neuen mehr als halbierten Kursziel von neu 48 CHF.


Druck auf den SMI/SLI üben die grosskapitalisierten Nestlé (-0,9% auf 42,06 CHF) aus. Während die UBS mit einem abgeschwächten Umsatzwachstum im Jahr 2009 rechnet, hat die CS das Kursziel leicht gesenkt. Dagegen stehen die weiteren Index-Schwergewichte Novartis (-0,3% auf 53,70 CHF), vor allem aber Roche (+1,2% auf 171,90 CHF) besser da.


Bei Actelion (+2,2% auf 61,65 CHF) verweisen Händler auf anhaltende Übernahmefantasien, nachdem mehrere internationale Pharmaschwergewichte zur Zeit auf Einkaufstour gehen.


Spitzenreiter sind weiterhin Syngenta (+3,1% auf 231,50 CHF), die nach den gestrigen Avancen infolge der positiven Zahlen und Prognosen des US-Wettbewerbers Monsanto erneut zulegen können. Die Analysten von Merrill Lynch haben zudem das Kursziel auf 230 (210) CHF erhöht und das Rating «Neutral» bestätigt.


Daneben tragen nur noch Clariant (+1,2% auf 7,44 CHF) und Ciba (+0,1% auf 48,58 CHF) positive Vorzeichen.


Im breiten Markt sind Emmi (+2,0%) gesucht. Die Milchverarbeiterin hat vorbörslich die Übernahme des US-Käsespezialisten Roth Käse bekannt gegeben. Damit verdoppelt das Unternehmen seinen Umsatz im amerikanischen Geschäft. Am Markt wird die Transaktion positiv gewertet.


Walter Meier notieren dagegen um 3,0% im Minus. Der Mischkonzern hat erneut Änderungen in der Konzernstruktur angekündigt und will die Konzernleitung ausbauen. Noch grössere Einbussen gibt es bei Meyer Burger (-10,3%) nach den gestern angekündigten Kapazitätsanpassungen. (awp/mc/pg/23)

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