CH-Verlauf: Weiterhin fester – Warten auf US-Konjunkturdaten

Für neue Impulse dürften am Nachmittag die zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Nachdem am Dienstag überraschend gute US-Immobiliendaten Aktienkäufe auslösten, könnten heute die Daten zu den Einkommen und Ausgaben privater Haushalte, jene zu den Verkäufen neuer Häuser und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan den Markt bewegen. Händler verweisen auf die derzeit überkaufte Situation bei Aktien und warnen vor einer Korrektur.


Bis um 12.10 Uhr gewinnt der SMI 0,22% auf 6’597,26 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,40% auf 1’006,07 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,20% auf 5’658,09 Punkte.


Der Gesamtmarkt wird in erster Linie von Banken und Versicherungen gestützt. Dabei bauen Julius Bär (+1,4%) die Avancen des Vortages (Dienstag: +3,5%) weiter aus. Die Titel hatten gestern von einer Goldman Sachs-Kaufempfehlung profitiert.


Weiter ziehen im Segment ZFS um 2,2%, Bâloise um 1,9%, CS um 1,3% oder UBS um 0,7% ziemlich stark an. Auf der Gegenseite geben GAM um 0,4% nach, nachdem die Titel am Vortag mit einem Plus von über 5% als Tagessieger aus dem Handel gingen.


Unter die Finanzwerte an der Tabellenspitze mischen sich zudem konjunktursensitive Titel wie Nobel Biocare (+2,8%), Clariant (+0,9%) oder Holcim (+1,0%). Bei Petroplus (+2,0%) seien wiederum Deckungskäufe zu sehen, heisst es im Handel.


Actelion steigen um 1,4%. Die Bank Sal.Oppenheim empfiehlt Actelion zu kaufen, denn die Kursschwäche der letzten Woche biete eine gute Einstiegsgelegenheit.


Die Verlierer werden von Adecco (-1,0%) angeführt. Händler begründen dies mit Sektorumschichtungen von Adecco zu den Konkurrenzpapieren von Manpower. Eine Studie von Merrill Lynch sei hierfür der Auslöser. Richemont verlieren mit 0,7% im SMI/SLI am zweitmeisten.


Schwächer tendieren auch die defensiven Roche (-0,6%). Roche konnte den Patentrechtsstreit mit Amgen beilegen, indem der Basler Pharmakonzern die fünf fraglichen Amgen-Patente für EPO anerkannt hat. Im Gegenzug darf Roche sein Medikament Mircera in den USA ab Mitte 2014 im Rahmen einer eingeschränkten Lizenzvereinbarung vermarkten.


Nestlé verlieren 0,2%. In der Hauptstadt Simbabwes musste der Nahrungsmittelmulti die Milchpulverfabrikation einstellen, um Erpressungen von Parteigängern des Diktators Robert Mugabe auszuweichen.


Novartis steigen indes um 0,4%, nachdem mit der Übernahme der Corthera Inc. das Produktportfolio zur Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen ausgebaut wurde. Analysten begrüssten die Akquisition, verwiesen aber auch auf die Risiken in der Entwicklung des übernommenen Phase-III-Produktekandidaten Relaxin.


Im breiten Markt profitieren Helvetia (+0,6%) nur noch minim vom Ausbau der Partnerschaft mit der spanischen Bancaja. Neu wurde ein Vertriebsabkommen für Sterbegeldversicherungen abgeschlossen.


Arbonia-Forster gewinnen 4,5% dazu. Finanzchef Felix Bodmer erklärte im Interview, dass das zweite Halbjahr 2009 besser gelaufen sei, als das erste. Für schwarze Zahlen im Gesamtjahr reiche es allerdings nicht.


Die Aktien von Bell sind mit 2,2% noch deutlicher in die Verlustzone abgerutscht. Der Fleisch-Verarbeiter hat das belgische Handelsunternehmen Marco Polo erworben und gleichzeitig die Beteiligung an einem französischen Unternehmen abgestossen. Finanzielle Details werden allerdings erst Mitte Februar mitgeteilt.


Mobimo verlieren 0,9%. Das Immobilienunternehmen plant den Kauf eines Areals im Zentrum von Lausanne. (awp/mc/pg/18)

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