CH-Verlauf: Weiterhin schwächer – Julius Bär deutlich im Angebot

Dies zumal ein Marschhalt bereits seit längerem erwartet, wenn nicht sogar erhofft worden sei. Neue Impulse erwartet der Markt vor allem von den am Nachmittag zur Publikation anstehenden US-Makrodaten – die Auftragseingänge für langlebige Güter im August, der Michigan-Index der Konsumentenstimmung im September sowie die Neubauverkäufe im August.


Unter Druck geraten sind in der Regel jene Branchen und Titel, die jüngst besonders zulegen konnten. Dies trifft insbesondere auf zyklische Werte sowie Finanzvaloren zu. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei unter den SMI-/SLI-Titeln Julius Bär, die deutlich im Angebot liegen. Eine gewisse Stütze bieten die defensiven Indexschwergewichte Nestlé, während Roche deutlicher und Novartis weniger deutlich nachgeben.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 12.10 Uhr um 0,55% auf 6’241,13 Punkten (bisheriges Tagestief: 6’215,24). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,79% auf 961,23 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,56% auf 5’391,92 Punkte.


Charttechnisch gesehen ist im SMI die schwache Unterstützung bei 6’250 Punkten gefallen. Nächste Supportzonen sind bei 6’020, 5’900, 5’820, 5’600 und 5’530-5’550 Punkten. Auf Widerstand stösst der Leitindex bei 6’250, 6’400, 6’650 sowie 6’800 Punkten.


Unter den SMI-/SLI-Werten liegt der Fokus heute ganz klar auf den Titeln der Julius Bär Holding (-4,8%). Der Vermögensverwalter hat vorbörslich mit neuen Informationen zur Strategie und den Finanzzielen sowie zur Abspaltung der GAM Holding aufgewartet. In bisher vorliegenden Analystenkommentaren werden die neuen Ziele der Julius Bär Gruppe von der ZKB als «auf den ersten Blick nicht allzu ambitiös» beurteilt. Die neue Zielsetzungen hätten denn auch zu Verkäufen geführt, so Marktbeobachter.


Unter den Finanztiteln geben weiter CS (-1,1%) und UBS (-0,8%) deutlicher nach. Etwas besser weg kommen Swiss Life (-0,7%) und Swiss Re (-0,6%). ZFS (+0,8%) avancieren gegen den Trend.


Bei den zyklischen Titeln fallen Kühne+Nagel (-3,3%) durch grössere Verluste auf. Eine Rückstufung der Logistiktitel durch die Citigroup auf neu «Hold» von bisher «Buy» habe Verkäufe ausgelöst, so Marktbeobachter.


Im Medtech-Segment sprechen Markbeobachter in Nobel Biocare (-3,2%) angesichts der jüngsten deutlichen Kursfortschritte von einer temporären Korrektur, zumal die Deutsche Bank (DB) dem Titel weiteres Aufwärtspotenzial attestiert. Auch Synthes (-2,8% auf 124,10 CHF) können nicht von einer Kurszielanpassung durch die DB auf neu 130 CHF profitieren.


Holcim (-1,3%), ABB (-1,3%) und Givaudan (-1,0%) gehören ebenfalls zu den etwas grösseren Verlierern. Holcim hat am Kapitalmarkt mit zehnjährigen Notes 750 Mio USD und mit einer 30jährigen Anleihe 250 Mio USD aufgenommen.


Unter den wenigen Gewinnern stechen OC Oerlikon (+2,3%) und Petroplus (+2,1%) heraus. Adecco (+1,3%) haben ihr belgischen Geschäft durch eine kleinere Akquisition ausgebaut. Die Luxusuhren-Hersteller Swatch (+0,6%) sind gegen den Trend gesucht, während Richemont (-0,6%) nachgeben.


Als leichte Stütze erweisen sich die defensiven Nestlé (+0,4%). Novartis (-0,3%) hat von der EMEA eine Zulassungsempfehlung für den Schweinegrippe-Impfstoff Focetria erhalten. Roche (-1,2%) fallen durch grössere Abgaben auf.


Im breiten Markt haben Gategroup (unverändert), Ems (+0,7%) und Global Natural (+4,5%) Zukäufe getätigt. Kudelski (-0,9%) berichtete von einem Lizenzvertrag mit Intel. Jelmoli-Grossaktionär Fust dient nun SPS seine Aktien an, womit der Zusammenschluss der beiden Immobiliengesellschaften auf der Zielgerade sein dürfte. In der Folge können Jelmoli (+3,0%) und SPS (+3,5%) zulegen. (awp/mc/pg/18)

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