CH-Versandhandel mit leicht höheren Umsätzen

Der Versandhandel an Privatkunden legte laut VSV-Schätzung um 1,3% auf 2,52 Mrd CHF zu. Dieses Wachstum entspreche etwa demjenigen des gesamten Detailhandels, sagte VSV-Präsident Mark Meyer am Dienstag in Zürich vor den Medien. Stärker wuchs das Geschäft mit Firmenkunden, wo ein Umsatz von 0,94 Mrd CHF (+4,7%) erzielt wurde. Die 89 VSV-Mitglieder konnten laut dem Verband etwas schneller als die gesamte Branche wachsen. Sie decken laut den Verbandszahlen im Privatkunden-Bereich rund 80% und im Firmenkunden-Bereich etwa 60% des Branchenumsatzes ab.


Internet-Auktionshäuser nicht einbezogen
Nicht in die Branchenschätzungen einbezogen sind allerdings Internet-Auktionshäuser wie eBay und Ricardo sowie grosse Internethändler wie Amazon: Von diesen kenne man die Umsätze nicht, sagte Meyer. Eine Schätzung für die Schweiz aufgrund deutscher Zahlen würde alleine für eBay einen Umsatz von 345 Mio CHF ergeben.


Universalversender mussten «leiden»
«Leiden» mussten im letzten Jahr bei den Versandhändlern vor allem die «Universalversender» mit warenhausähnlichem Sortiment, zu denen Firmen wie etwa Karstadt/Quelle oder die Regula Gruppe mit Ackermann und Veillon gehören. Die Umsätze sanken in dieser Kategorie um 6,4%.


Rückgang auch bei Versandhändler für Bekleidung und Schuhe
Bei den Versandhändler für Bekleidung und Schuhe gingen die Umsätze ebenfalls zurück (-2,7%), ebenso wie in der Kategorie «Freizeit, Bücher, Audio, Video, Foto» (-2%). Hier seien vor allem die Rückgänge der Fotoentwickler wegen der Digitalfotografie verantwortlich, sagte Meyer.


«Hartwaren, Wohnen, Elektronik» haben zugelegt
Zulegen konnte laut der VSV-Statistik der Bereich «Hartwaren, Wohnen, Elektronik» (+5%). Zuwächse gab es ausserdem in der Kategorie «Übrige» (+8,2%) vor allem dank den Versendern von Arzneimitteln. Das Wachstum in der Branche wird allerdings von den Internet- und den Teleshopping-Händlern getragen, die ihren Umsatz rund verdoppeln konnten. Allerdings machen sie mit Verkäufen über 122 Mio CHF noch einen eher geringen Teil am Gesamtumsatz der Branche aus.


Verkaufskanal Internet immer beliebter
Allgemein wird das Internet als Verkaufskanal immer beliebter: Bei den VSV-Firmen wurden 22,8 (Vorjahr 16,3)% der Bestellungen von Privatkunden wurden online getätigt. Im Geschäft mit Firmenkunden beläuft sich der Anteil gar auf 32,4 (Vorjahr 27,7)%.


Unzufrieden mit der Post
Unzufrieden ist der Versandhandel als Grosskunde der Post mit der Lockerung des Briefmonopols. Die Limite von 100g sei deutlich zu hoch angesetzt, bemängelte Meyer: «So wird auf absehbare Zeit kein Markt entstehen.» Für einen Wettbewerb müsse die Grenze auf 50 g gesenkt werden, forderte der VSV-Präsident. (awp/mc/gh)

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