CH-Vorbörse: Schwächere Eröffnung erwartet – Zykliker, Banken tiefer

Der Kursrückgang bei der Investment Bank Lehman Brothers und der regelrechte Kurseinbruch bei Fannie Mae und Freddie Mac hätten den Anlegern die Kreditkrise wieder ins Bewusstsein gerufen, hiess es unter Marktbeobachter. Dies, nachdem die Problematik in den vergangenen Tagen und Wochen etwas in den Hintergrund geschoben worden sei.


Auch der am Vortag wieder auf den höchsten Stand seit zwei Monaten gekletterte Dollar-Libor spreche für einen wieder steigenden Stress im Finanzsystem. Es sei so nicht auszuschliessen, dass in den kommenden Wochen wieder verstärkt Hedge-Fonds in Schwierigkeiten geraten werden, was den Druck auf das Finanzsystem weiter erhöhen würde.


Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass vorbörslich nur Abgaben zu verzeichnen sind. Der SMI verliert bis um 08.25 Uhr um 1,1% auf 7’153,21 Punkte.


Die grössten prozentualen Verluste erleiden die zyklischen Clariant (-1,6%) und ABB (-1,2%). Die Titel der in den Übernahmekampf um Michael Page involvierten Adecco verlieren um 1,0%. Holcim sinken um 0,9%. Der Zementhersteller hat mit der venezolanischen Regierung im Rahmen der Verstaatlichung von Zementunternehmen eine Grundsatzvereinbarung getroffen; die finanziellen Details werden ausgearbeitet. Allerdings wird in Venezuela nur gerade rund 1% des Konzernumsatzes erwirtschaftet.


Unter den Finanzwerten verlieren UBS um 1,2%. Julius Bär und CS geben um 1,0% nach. Im Versicherungsbereich geben Swiss Life, ZFS, Swiss Re und Bâloise um je 1,0% nach.


Auch die defensiven Roche GS und Novartis verlieren um 1,0%. Der Pharmakonzern Roche hat in den USA eine Patentklage gegen mehrere Generika-Hersteller, darunter die israelische Teva und die indische Dr. Reddy’s, wegen des Osteoporose-Medikaments Boniva/Bonviva eingereicht.


Am besten kommen die Titel des Dentalimplantat-Unternehmens Nobel Biocare (-0,5%) weg. Allerdings wurden diese Werte an den Vortagen deutlich zurückgenommen.


Dem Spezialchemiekonzern Ciba hat eine Wertminderung des Goodwills in Höhe von 595 Mio CHF im Segment Water & Paper Treatment das erste Halbjahr 2008 verhagelt. Bis zur Berichtszeit sind allerdings vorbörslich noch keine Kurse gestellt worden.


Im heutigen Handel werden die Anleger zudem das Augenmerk auf Firmen legen, die Zahlen präsentiert haben, darunter Atel, BCV, Feintool, Forbo, Galenica, Infranor, Sarasin, Schindler und Swisslog oder PSP. (awp/mc/pg/11)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert