CH-Wahlen 07: Frauenanteil im neuen Parlament leicht gestiegen

Bisher gewählt wurden in beiden Kammern 65 Frauen – 59 im Nationalrat und sechs im Ständerat. Während die Zahl der Frauen im Nationalrat um neun zugenommen hat, wird sie im Ständerat sinken, wie bereits nach dem ersten Wahlgang vom Sonntag feststeht.


Im besten Fall zehn Frauen im Ständerat
Im besten Fall werden nach dem zweiten Wahlgang im November zehn Frauen im Ständerat vertreten sein. Vor vier Jahren hatte es noch so ausgesehen, als würden die Frauen ihre Vertretung im Ständerat langsam, aber stetig ausbauen. Damals hatte sich ihre Sitzzahl von 9 auf 11 erhöht.


Frau am besten repräsentiert bei den Grünen
Die Grünen sind unter den grossen Parteien diejenige, in welcher die Frauen mit 47% Anteil am besten repräsentiert sind. 10 der 21 National- und Ständeräte sind weiblich. In absoluten Zahlen liegt die SP an der Spitze: 21 ihrer 49 Ratsmitglieder sind weiblich. Dies entspricht einem Anteil von 43%. Mit 13 Frauen auf 42 Mandate verfügt die CVP über einen Frauenanteil von 31%. Bei den FDP sind dagegen nur ein Fünftel der vergebenen Sitze von Frauen besetzt, nämlich 8 von 40. Am schlechtesten steht diesbezüglich aber die Wahlsiegerin SVP da. Sie hat zwar ihre weibliche Vertretung in den beiden Kammern verdoppelt. Dennoch zählt sie nur acht Frauen auf 69 Mandate, was einem Anteil von 12% entspricht.


Im Vergleich zu den Nachbarn im Mittelfeld 
Im Vergleich zu ihren Nachbarn liegt die Schweiz mit einem Frauenanteil von 28% in beiden Kammern beziehungsweise 29,5% im Nationalrat im Mittelfeld. Höhere Frauenanteile in den grösseren Kammern haben Österreich (32,3%) und Deutschland (31,6%). Viel schlechter als die Schweiz schneiden Frankreich mit 18,5% und Italien mit 17,3% ab. Vorbildlich sind in Europa die Länder im Norden, allen voran Schweden mit einem Anteil von 47,3%. In all diesen Ländern ist der Anteil von Frauen in der kleineren Kammer ebenfalls tiefer.


In vier Kantonen haben die Frauen noch weitere Chancen
In vier Kantonen haben die Frauen noch Chancen, weitere Ständeratssitze zu erobern. Aussichtsreich ist die Lage für die SP-Frauen Gisèle Ory (SP) im Kanton Neuenburg und Géraldine Savary in der Waadt. Schwieriger sieht es dagegen im Kanton St. Gallen aus, wo Erika Forster-Vannini (FDP) nach dem ersten Wahlgang lediglich an dritter Stelle steht. In Zürich ist noch unklar, ob sowohl Chantal Galladé (SP) als auch Verena Diener (GLP) im zweiten Wahlgang gegen SVP-Präsident Ueli Maurer antreten werden oder ob eine der Beiden als linke Kandidatin aufgestellt wird. Neue Frauen in der kleinen Kammer sind Christine Egerszegi (FDP/AG), Liliane Maury Pasquier (SP/GE) und Anne Seydoux-Christe (CVP/JU). Von den Bisherigen haben es Simonetta Sommaruga (SP/BE), Helen Leumann (FDP/LU) und Anita Fetz (SP/BS) geschafft. Als einzige abgewählt wurde Madeleine Amgwerd (CVP/JU). Von der grossen in die kleine Kammer wechseln zwei bisherige Nationalrätinnen: Liliane Maury Pasquier (SP/GE) und Christine Egerszegi (FDP/AG). 40 bisherige Frauen wurden in ihrem Amt bestätigt.


Neu im Nationalrat sind 19 Frauen
Neu im Nationalrat sind 19 Frauen, gegenüber 18 vor vier und acht Jahren. Vier bisherige Nationalrätinnen wurden abgewählt, darunter gleich drei Zürcher SP-Frauen: Vreni Hubmann, Vreni Müller-Hemmi und Barbara Marty Kälin. (awp/mc/gh)

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