CH-Zahlungsbilanz 2006: Ausländische Direktinvestitionen wieder stark gestiegen

2005 waren die ausländischen Direktinvestitionen mit -1,2 Mrd CHF sogar negativ gewesen. Die Finanz- und Holdinggesellschaften hatten damals einen Kapitalabbau von 8 Mrd CHF verzeichnet, 2006 gab es wieder Zuflüsse von 5 Mrd CHF, wie aus der detaillierten Zahlungsbilanz hervor geht, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Dienstag veröffentlichte. Amerikanisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften hatten 2005 von einer befristeten Steuererleichterung in den USA profitiert und in der Schweiz zurückbehaltene Gewinne in die USA überwiesen. Daneben trug 2006 vor allem die Übernahme der Winterthur Versicherung durch die französische Axa zu den wieder gestiegenen Direktinvestitionen in der Schweiz bei.


Starkes Ungleichgewicht mit den USA
Die ausländischen Direktinvestitionen stammten weiterhin hauptsächlich aus der EU, aus der den Unternehmen in der Schweiz 16 Mrd CHF zuflossen. US-Investoren stellten ihren Beteiligungen in der Schweiz 2 Mrd CHF zur Verfügung.


Mehr Schweizer Kapital in die USA investiert, als umgekehrt
Damit wurde wesentlich mehr Schweizer Kapital in die USA investiert, als umgekehrt: Die Schweizer Unternehmen investierten 22 Mrd CHF in den Vereinigten Staaten. Sie tätigten dort mehrere grössere Übernahmen, hauptsächlich im Industriesektor. In die EU flossen ebenfalls 22 Mrd CHF.


Direktinvestitionen angestiegen
Insgesamt stiegen die Direktinvestitionen der Schweiz im Ausland 2006 erneut an, und zwar von 63 Mrd CHF auf 73 Mrd CHF. Sie waren damit fast gleich hoch wie im Jahr 2000, als eine Welle an Fusionen und Übernahmen zu einem Rekordwert geführt hatte. (awp/mc/gh)

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