Cham Paper im 1. Halbjahr mit tieferem Reingewinn von 5,9 Mio. Franken

Von Januar bis Juni sank der Nettoumsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen der ehemaligen Industrieholding Cham AG um 19,3% auf 149,4 Mio CHF, währungsbereinigt waren es -13,9%. Der entsprechende EBIT reduzierte sich um 90,7% auf 1,0 Mio CHF. Der Verlust aus fortgeführten Aktivitäten belief sich auf 1,0 Mio CHF und der Konzerngewinn auf 5,9 Mio CHF (-26,7%), wie die Papierherstellerin am Dienstag mitteilte. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Bank Vontobel verfehlt. Diese hatte bei den fortgeführten Aktivitäten mit einem Umsatz von 158,7 Mio CHF und einem EBIT von 7,6 Mio CHF gerechnet.


Konzern- und Führungsumbau
Die ersten sechs Monate 2009 waren laut Mitteilung geprägt von «zentrale Weichenstellungen für die Zukunft». Dazu zählt das Unternehmen insbesondere die Abspaltung der Immobiliensparte Hammer Retex, die Auflösung der zentralen Holdingstrukturen und die Umbenennung der Industrieholding Cham AG in Cham Paper Group Holding AG. Zudem sei die Führungsstruktur der Gruppe ihrer Grösse angepasst, die Organisationsstruktur gestrafft und die Flexibilität im Produktionsprozess weiter erhöht worden. Damit sieht sich die Gesellschaft insgesamt gut aufgestellt, um gestärkt aus den gegenwärtigen Marktturbulenzen hervorzugehen.


Dank Hammer Retex-Verkauf Senkung der Nettoverschuldung
Das Unternehmen verweist beim positiven Nettoergebnis auf den Teilverkauf der Hammer Retex. Der Vollzug der Abspaltung habe einen Mittelzufluss von 62 Mio CHF und damit eine Reduktion der Nettoverschuldung auf 49,9 Mio CHF bewirkt, hiess es weiter. Die Eigenkapitalquote lag per Ende Juni bei 51,8%. Der Free Cashflow stieg auf 12,8 Mio CHF nach -1,5 Mio CHF im Vorjahr, dank Kostenreduktionen im Einkauf, in der Lagerbewirtschaftung und im Debitorenmanagement, wie es hiess.


Weitere Investitionen
Aufgrund des Mittelzuflusses könne die Cham Paper Group weitere Investitionen tätigen und in neue technologische Felder vorstossen. Die gestärkte Kapitalbasis erlaube auch, bei Opportunitäten aktiv in die fortschreitende Konsolidierung in der Spezialpapierindustrie einzugreifen.


Verkürzter Bestellzyklus
Neu sieht sich das Unternehmen mit einem verkürzten Bestellzyklus konfrontiert. Dieser liege zum Teil nur noch bei zwei bis drei Tagen anstatt der früheren vier bis sechs Wochen. Das moderne Supply Chain Management der Werke in Cham und Condino trage jedoch dazu bei, die Aufträge zu erfüllen, ohne übermässige Lager aufbauen zu müssen.


Prozessoptimierung angestrebt
Die Gesellschaft will ihre Prozesse weiter optimieren. Das Effizienzsteigerungsprogramm Speed werde in den italienschen Werken Condino und Carmignano weiter vorangetrieben und bis Ende Jahr abgeschlossen. Zu dem im zweiten Quartal in Betrieb genommenen Curtain Coater gebe es erste Aufträge und eine positive Resonanz von potentiellen Kunden.


Anzeichen einer langsamen Erholung
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2009 erklärte die Cham Paper Group, nach dem Umsatzrückgang in den ersten Monaten des ersten Halbjahres seien Anzeichen einer langsamen Erholung erkennbar. Das Unternehmen bleibe für das zweite Halbjahr 2009 vorsichtig optimistisch und erwarte trotz der stark reduzierten Volumen weiterhin einen klar positiven Free Cashflow und einen positiven EBIT für das Gesamtjahr. (awp/mc/pg/12)

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