Chef des US-Versicherers AIG kündigt Rücktritt an

Liddy war im vergangenen September kurzfristig als Sanierer eingesprungen. Sein Rücktritt gilt als weiterer Schritt zu einer allmählichen Stabilisierung des einst weltgrössten Versicherers.


Liddy: «Es bleibt bei AIG noch viel zu tun»
Die US-Notenbank hatte den schwer angeschlagenen AIG-Konzern im vergangenen Jahr aus Angst vor einem Kollaps mit weltweiten Folgen stützen müssen. Bisher summieren sich die Finanzhilfen auf rund 180 Milliarden Dollar. Im Gegenzug erhielt der Staat knapp 80 Prozent der Anteile. Liddy ist in Doppelfunktion zugleich Konzernchef und Vorsitzender des Verwaltungsrates. Er empfahl die Trennung der beiden in den USA oft vereinten Ämter. Dem will der Verwaltungsrat wohl folgen. Von Anfang an war klar, dass Liddy die Aufgaben nur vorübergehend ausüben wollte. «Es bleibt bei AIG noch viel zu tun», sagte Liddy laut der Mitteilung. «Aber viel ist auch schon erreicht worden.»


Ausverkauf zieht sich länger hin als geplant
Im vergangenen Jahr hatte AIG einen Rekordverlust von fast 100 Milliarden Dollar eingefahren. Auch im ersten Quartal dieses Jahres stand unter dem Strich erneut ein Minus von knapp 4,4 Milliarden Dollar. AIG trennt sich derzeit von grossen Geschäftssegmenten, um die staatlichen Geldspritzen zurückzuzahlen. Der Ausverkauf zieht sich aber länger hin als geplant. Zuletzt rechnete Liddy mit einem jahrelangen Sanierungsprozess. Weitere Finanzhilfen des Staates benötige AIG aber nicht, wenn sich die Wirtschaftslage nicht nochmals deutlich verschlechtere. (awp/mc/ps/03)

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