China sagt Euro-Sorgenkindern Hilfe zu

Details nannte Wang Qishan allerdings nicht. Er fügte hinzu: «China und die EU sollten ihre Zusammenarbeit verbessern, um gemeinsam für ein robustes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum zu arbeiten». Aus Brüssel waren Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia, Handelskommissar Karel De Gucht und Währungskommissar Olli Rehn zu dem Treffen gereist.


Börsen reagieren positiv
Die internationalen Börsen reagierten positiv: Der Nikkei-Index in Tokio stieg um 1,51 Prozent, wozu die Nachricht aus Peking beigetragen habe, sagten Händler. Der Dax kletterte am Vormittag um 0,60 Prozent auf 7060 Punkte. «Die nachlassenden politischen Spannungen in Korea und die Ankündigung Chinas für ‹konkrete Hilfen› bei der europäischen Schuldenkrise sorgen für einen positiven Trend», betonte Marktanalyst Ralf Grönemeyer von Silvia Quandt Research.


Zunehmender Einfluss Pekings
China hat in den vergangenen Jahren massiv in ausländische Staatsanleihen investiert und wird auch aus diesem Grund immer einflussreicher. Würde China in grösserem Stil Kapital aus der EU oder den USA abziehen, würde dies die jeweilige Währung massiv destabilisieren. Zudem verzahnen sich die EU und China wirtschaftlich immer enger: Für China ist die EU der zweitwichtigste Handelspartner, für die EU ist China der zweitgrösste Markt. Das bilaterale Handelsvolumen lag nach den Worten Wang Qishans in den ersten elf Monaten des Jahres 2010 um 33 Prozent über Vorjahresniveau – bei 434 Milliarden Dollar (330 Mrd Euro).


Beistand für Griechenland und Portugal
Bereits im Oktober hatte Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao versprochen, sein Land werde dem Euro den Rücken stärken und plane, seine europäischen Anleihen zu halten. Offiziellen Angaben zufolge verpflichtete sich China in der vergangenen Woche zudem, dem Krisen-Mitgliedsstaat Portugal finanziell beizustehen. Ebenfalls im Oktober hatte China dem klammen Griechenland Beistand versprochen und angekündigt, griechische Staatsanleihen zu kaufen. Unter anderem wurden elf Kooperationsabkommen in den Bereichen Schifffahrt, Handel, Kultur und Tourismus unterschrieben. Damit verbindet China ein strategisches Interesse: Berichten zufolge will Peking das Land zur Drehscheibe für seine Exporte in den Südosten und Osten Europas machen. (awp/mc/ps/13)

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