Ciba mit halbiertem Quartalsgewinn – Optimismus bleibt

Mit rund 60 Mio CHF packte Ciba den grössten Teil seiner Restrukturierungskosten des laufenden Jahres in das Berichtsquartal – deutlich mehr als am Markt antizipiert. Für die Initiativen der `Operativen Agenda` wird Ciba in diesem Jahr insgesamt rund 90 bis 100 Mio CHF an Kosten verbuchen. Ferner machten die Basler einen Sonderaufwand von 11 Mio CHF bei der Einführung der neuen SAP-IT-Struktur geltend.


EBIT und Marge geschrumpft
Aber auch unter Ausklammerung der Sonderkosten riss Ciba die Messlatte: Der EBIT schrumpfte auf 139 (159) Mio CHF, die entsprechende Marge ging auf 8,4 von 9,3% zurück. Einmal mehr machten dabei die höheren Rohstoffpreise Ciba einen Strich durch die Rechnung: Im ersten Halbjahr nahmen die Rohstoffkosten um 4% zu, während das Unternehmen seinen Kunden auf der anderen durchschnittlich 1% tiefere Verkaufspreise gewähren musste.


Ciba bleibt optimistisch
Dem schwachen ersten Halbjahr zum Trotz bleibt Ciba optimistisch: Das Unternehmen hält an der Aussage fest, wonach die Betriebsgewinnmarge im laufenden Jahr um einen Prozentpunkt verbessert werden soll und verspricht einen Konzerngewinn in Schweizer Franken sowie mehr Free Cashflow. Seine Zuversicht schöpft Ciba-Konzernchef Armin Meyer aus dem Fortschritt der `Operativen Agenda`. «Wir sind auf dem Höhepunkt des Transformationsprozesses und haben einen Gang zugelegt», sagte Meyer am Donnerstag vor den Medien in Basel. Die Kosteneinsparungen dürften in Bälde zum Tragen kommen, sagte er.

Entspannung bei den Rohmaterialien
Auch bei den Rohmaterialien ortet Meyer eine Entspannung: Die Rohmaterialpreise dürften in der zweiten Jahreshälfte 2007 zumindest stagnieren, wenn nicht sogar fallen. Dabei werde es sich nicht nur um einen temporären Effekt handeln, sagte der Ciba-CEO mit Hinweis auf die stark aufgebauten Produktionskapazitäten.


Fortschritte bei Water & Paper Treatment
Ciba hat im ersten Semester 2007 vor allem mit dem grössten und am meisten mit Problemen beladenen Bereich Water & Paper Treatment (WPT) Fortschritte erzielt. Unter Ausklammerung der Restrukturierungskosten verbesserte sich die EBIT-Marge auf 3,6 von 2,8%. Richtet man den Blick auf die Entwicklung der Quartale, ergab sich vom ersten zum zweiten Quartal gar eine Verbesserung der Marge von 2,4% auf 4,7%.


Marktführerschaft ausbauen
Während in der Sparte WPT der Fokus weiterhin auf der Stärkung der Profitabilität liegt, will Ciba in den Divisionen `Plastic Additives` und `Coating Effects` seine Marktführerschaft ausbauen. Gerade das Geschäft mit Oberflächenbeschriftungen litt aber zuletzt unter der Schwäche im amerikanischen Automobil-Sektor. Diesem Druck versucht sich Ciba zu entziehen, indem in den USA produzierende japanische Autohersteller als Kunden akquiriert wurden.


Vorgelegte Zahlen schlichtweg bescheiden
Die Investoren nahmen den nur langsam voranschreitenden Turnaround bei Ciba verschnupft zur Kenntnis: `Schlichtweg bescheiden` seien die vorgelegten Zahlen, sagten Marktteilnehmer. Konkret wurden die Margenentwicklung sowie die geringe Visibilität kritisiert. Bis um 15.40 Uhr fallen Ciba um 7,2% auf 64,05 CHF, der Gesamtmarkt (SMI) steht 2,14% tiefer. (awp/mc/ab)

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